Ureinwohner in Brasilien haben hohe Quecksilberwerte

Rio de Janeiro – Viele der in Nordbrasilien lebenden Yanomami-Indigenen weisen überdurchschnittlich hohe Quecksilberwerte im Körper auf. Wie das staatliche Gesundheitsinstitut Fiocruz vorgestern mitteilte, waren bei einer Untersuchung mehr als die Hälfte der teilnehmenden Ureinwohner betroffen.
In Brasiliens Yanomami-Reservat sollen Tausende Goldsucher leben, die dort illegal arbeiten und Quecksilber in die Flüsse leiten. Für die Analyse wurden den Angaben zufolge Haarproben von 272 Yanomami analysiert.
Quecksilber wirkt sich auf das Nerven-, Immun- sowie das Herz-Kreislaufsystem aus. Auch Nieren und Leber werden geschädigt. Im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Venezuela leben rund 35.000 Yanomami. Sie ernähren sich zu einem großen Teil von Flussfischen.
Das 1992 eingerichtete Yanomami-Reservat gilt mit rund zehn Millionen Hektar als größtes Schutzgebiet für Ureinwohner weltweit. Dennoch treiben Goldsucher dort seit Jahrzehnten ihr Unwesen.
Die neue brasilianische Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro plant derweil offenbar, die Goldförderung auf Indigenenland zu legalisieren. Ein entsprechender Gesetzentwurf sei bereits ausgearbeitet, hieß es in Medienberichten.
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