Bremen erstellt Ärzteverzeichnis für Schwangerschaftsabbrüche

Bremen – Frauen, die in Bremen abtreiben wollen, konnten bisher nur schwer an Informationen kommen. Jetzt hat das Gesundheitsressort eine Liste mit Arztpraxen und Kliniken erstellt, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen. Von den 135 angeschriebenen Einrichtungen hätten vier Kliniken und fünf Praxen erklärt, dass sie Abtreibungen durchführten, teilte die Behörde heute mit.
Acht der Einrichtungen seien damit einverstanden gewesen, dass die Liste an die 22 Beratungsstellen im kleinsten Bundesland weitergegeben werde. Das Ressort will die Liste jährlich aktualisieren. Betroffene sollen das Verzeichnis auch auf der Homepage der Gesundheitssenatorin einsehen können – zumindest teilweise. Die vier Kliniken seien damit einverstanden gewesen, die Arztpraxen nicht, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsressorts.
Die Veröffentlichung gilt als Werbung für Abtreibungen und diese ist nach Paragraf 219a des Strafgesetzbuchs verboten. Die Bundesländer Bremen, Berlin, Brandenburg, Hamburg und Thüringen wollen den Paragrafen kippen und haben dazu eine Bundesratsinitiative gestartet. Bremen folgt Hamburg und Berlin, die bereits Listen mit Einrichtungen für Schwangerschaftsabbrüche erstellt haben, die der Veröffentlichung zuvor zugestimmt haben.
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