Bürokratieabbau in der Pflege: Laumann sieht erste Erfolge

Berlin – Mehr als anderthalb Jahre nach dem Start eines Projekts zum Bürokratieabbau in der Pflege hat der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), eine positive Zwischenbilanz gezogen.
Knapp 40 Prozent aller Pflegeeinrichtungen in Deutschland beteiligten sich inzwischen an der Umsetzung des Strukturmodells, erklärte Laumann am Montag in Berlin. Dies seien fast 4.600 ambulante und mehr als 5.200 stationäre Pflegeeinrichtungen.
Da sich die Beschwerden über die zunehmende Bürokratie in Heimen und in der ambulanten Pflege häuften, hatte die Bundesregierung im Januar 2015 ein Projekt gestartet, um Pflegekräfte von Bürokratie zu entlasten. Dadurch soll mehr Zeit für die Pflegebedürftigen zur Verfügung stehen. Durch die vereinfachte Pflegedokumentation müssen Mitarbeiter zum Beispiel in der Grundpflege keine Routinearbeiten mehr dokumentieren, sondern nur noch außerplanmäßige Ereignisse und Leistungen.
Die überbordende Bürokratie in der Pflegedokumentation sei „der Motivationskiller schlechthin“, erklärte Laumann. Noch in diesem Jahr solle im Rahmen eines Praxistests nun auch ein Konzept für eine verschlankte Dokumentation in den Tages- und Kurzzeitpflegeeinrichtungen erprobt werden.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste sprach von einem „Motivationsschub“ in der Pflege. Statt sich mit der ausufernden Bürokratie befassen zu müssen, hätten Pflegekräfte wieder mehr Zeit, den Pflegebedürftigen Hilfe und Zuwendung zu geben, erklärte Geschäftsführer Bernd Tews. „Der Frustrationsgrad hat sich an dieser Stelle deutlich gesenkt.“
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