Politik

Impfzentren in Mecklen­burg-Vorpommern schließen

  • Dienstag, 17. Januar 2023
/picture alliance, Friso Gentsch
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Schwerin – Die staatlichen Impfzentren in Mecklenburg-Vorpommern sollen in wenigen Wochen geschlossen werden. Damit reagieren Land, Kreise und Kommunen auf die anhaltend niedrige Impfnachfrage und die mit Beginn des neuen Jahres beendete Mitfinanzierung durch den Bund. Voraussichtlich bis Ende Februar wird es noch Impfangebote in den landesweit acht Impfzentren und ihren Außenstellen geben.

Wie das Gesundheitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern mitteilte, soll bis spätestens Ende April die Coronaimpfkampagne im Nordosten vollständig in die Verantwortung der niedergelassenen Ärzte übergehen. Deren Verbände hatten mehrfach betont, dass Haus- und Fachärzte die Impfungen vollständig sicherstellen können.

Während zu Beginn der jüngsten Infektionswelle Anfang Oktober noch etwa 7.000 Impfungen wöchentlich durch Mitarbeiter der Impfzentren verabreicht wurden, waren es laut Ministerium in der ersten Januarwoche nur noch 1.330.

Nach Einschätzung von Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) ist mittlerweile ein Wendepunkt in der Pandemie erreicht. Dies habe auch eine Neuausrichtung der Impfkampagne zur Folge. Drese betonte jedoch erneut die Bedeutung der Impfungen.

„Neben den Schutzmaßnahmen hat vor allem die ausgewogene Impfkampagne von Bund und Ländern seit Ende Dezember 2020 durch die Verfügbarkeit der ersten Impfstoffe einen entscheidenden Beitrag zur Abmil­derung der Coronapandemie und zum Übergang in die Endemie beigetragen. Allein bei uns in Mecklenburg-Vorpommern wurden über 3,5 Millionen Impfdosen in gemeinsamer Verantwortung von niedergelassenen Ärzten und Impfzentren verimpft“, teilte Drese mit.

Auf ein Ende der Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern ab 2. Februar hatte sich das Kabinett bereits vergangene Woche verständigt – jetzt änderte die Ministerrunde die Corona-Landes­verordnung entsprechend. Diese sieht auch vor, dass in den Schulbussen kein Mund-Nasen-Schutz mehr ge­tragen werden muss, wie Drese heute nach der Kabinettssitzung mitteilte.

Offen bleibt indes weiter, wann die Isolationspflicht von Coronainfizierten in Mecklenburg-Vorpommern auf­gehoben wird. „Wir wollen auch hier ein möglichst einheitliches Vorgehen mit dem Bund und weiteren Bun­des­ländern“, erklärte Drese. „Deshalb gib es noch keinen genauen Zeitpunkt.“ Die Ministerin hatte mehrfach als möglichen Termin Ende Februar/Anfang März in den Raum gestellt. Einige Bundesländer haben die Isola­­tionspflicht bereits gekippt, darunter Schleswig-Holstein.

Ablehnend steht die Ministerin Vorschlägen zur Abschaffung der gesetzlichen Maskenpflicht im Gesundheits­wesen gegenüber. „Das halte ich im Februar angesichts der Schutzbedürftigkeit vulnerabler Gruppen für zu früh“, sagte sie.

Geregelt wird die Maskenpflicht im medizinischen und pflegerischen Bereich im Infektions­schutzgesetz des Bundes. Dort ist die Maskenpflicht bis zum 7. April befristet. „Das ist meines Erachtens bei weiter abflauender Corona-Entwicklung ein sinnvoller Zeitpunkt für die Aufhebung der Maskenpflicht in Krankenhäusern, Arzt­pra­xen und Pflegeeinrichtungen“, meinte Drese.

dpa

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