Ärzteschaft

Bundesärztekammer warnt vor einem Scheitern bei der Reform des Medizinstudiums

  • Dienstag, 21. März 2017

Berlin – Vor Verzögerungen oder gar einem Scheitern der Reform des Medizinstudiums warnt die Bundesärztekammer (BÄK). „Eine Reform des Medizinstudiums gibt es nicht zum Nulltarif. Das hätte der Politik klar sein müssen, als sie vor mehr als zwei Jahren ihre Beratungen zum Masterplan Medizinstudium 2020 aufgenommen hat“, sagte der BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery heute in Berlin. Es gehe nicht an, „dass die Ländervertreter Zuständigkeiten und Verantwortung für sich reklamieren, aber mit dem Finger auf andere zeigen, wenn es um das Bezahlen geht“, mahnte der BÄK-Präsident.

Er bezog sich damit auf eine Entscheidung der Kultusministerkonferenz von vergange­ner Woche, die Entscheidung zum Masterplan Medizinstudium 2020 zu vertagen. Als Grund hatte die Präsidentin der Konferenz, Susanne Eisenmann (CDU) aus Baden-Württemberg, angegeben, die Finanzierung wesentlicher Teile des Masterplans sei ungewiss. Die Reform des Studiums sei aber „aus Sicht der Wissenschaftsministerien der Länder nur möglich, wenn hierfür zusätzliche Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden. Wir erwarten einen angemessenen Finanzierungsbeitrag des Bundes und der für die ärztliche Versorgung zuständigen Träger“, so Eisenmann.

„Dieses unwürdige Spiel kennen wir aus der Krankenhausinvestitionsfinanzierung zur Genüge. Bei den weiteren Beratungen zur Reform des Medizinstudiums darf sich das nicht wiederholen“, sagte Montgomery und forderte „klare und langfristige Finanzie­rungs­vereinbarungen für die ärztliche Nachwuchsförderung“. Andernfalls bleibe der Masterplan bloße Makulatur, warnte der BÄK-Präsident.

Der Marburger Bund (MB) hatte nach der Entscheidung der Kultusministerkonferenz erklärt, es sei hochgradig irritierend, dass nach mehr als zwei Jahren Beratungen grundlegende Fragen der Finanzierung des Masterplans Medizinstudium 2020 immer noch ungeklärt seien. Gleichzeitig wiederholte die Ärztegewerkschaft ihre Forderung, mehr Studienplätze einzurichten. „Der Masterplan Medizinstudium 2020 bleibt Stück­werk, wenn damit nicht auch die Verpflichtung verbunden ist, mindestens 1.000 Ärzte pro Jahr mehr auszubilden“, sagte der erste MB-Vorsitzende Rudolf Henke.

hil

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