Bundesdrogenbeauftragte plant neuen Anlauf für Tabakwerbeverbot
Berlin – Knapp ein halbes Jahr nach ihrem Amtsantritt hat die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) einen neuen Anlauf für ein umfassendes Tabakwerbeverbot in Deutschland angekündigt. Ein Tabakwerbeverbot auf Plakaten sei überfällig, sagte Mortler in Berlin. Noch in diesem Jahr wolle sie intensive Gespräche in der Bundesregierung darüber führen.
Bereits in der vergangenen Legislaturperiode gab es Bestrebungen für so ein Verbot, doch sie scheiterten unter anderem am Widerstand des FDP-geführten Wirtschaftsministeriums. Während Zigarettenreklame in Fernsehen, Zeitschriften und Zeitungen nicht erlaubt ist, dürfen die Hersteller auf Plakaten und abends im Kino weiter werben.
Mortler sagte: „Nichtrauchen muss zum Normalfall werden.“ Bei Alkoholwerbung forderte sie eine stärkere Einhaltung der Selbstverpflichtung der Branche. Es werde versucht, jungen Leuten im Internet Alkohol schmackhaft zu machen.
Ein Sprecher des Bundesernährungsministeriums sagte in Berlin, in der Vergangenheit habe keine Einigkeit in der Frage geherrscht. Nun sei der aktuelle Vorschlag zu prüfen. Möglicherweise komme ein Verbot mit der Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie, die unter anderem größere Warnhinweise mit Bildern auf Zigarettenpackungen vorsieht.
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