Bundesministerium für Gesundheit setzt auf europäischen Datenraum

Berlin – Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat angekündigt, sich verstärkt für einen besseren Datenaustausch innerhalb der Europäischen Union (EU) einzusetzen. „Wir werden die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 nutzen, um den Weg für einen gemeinsamen Gesundheitsdatenraum zu ebnen“, sagte Thomas Gebhart (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim BMG, während der Eröffnung des vierten Tagesspiegel „Science Match Future Medicine“ in Berlin.
Wissenschaftlicher Fortschritt und die Entwicklung innovativer digitaler Technologien im Gesundheitswesen dürften nicht an nationalen Grenzen enden. Gebhart betonte insbesondere in Bezug auf Krebsforschung, personalisierte Medizin und die Bekämpfung seltener Krankheiten, wie wichtig es sei, Daten im europäischen Raum zu bündeln und zu nutzen. Nur so könnten alle EU-Staaten von ihnen profitieren. Und nur durch eine gemeinschaftliche Struktur könnten Deutschland und die EU wettbewerbsfähig und unabhängig bleiben.
Thomas Rachel (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), stellte in seiner Begrüßungsansprache Förderprojekte des Ministeriums vor. Im Zentrum dabei stünden vor allem Smart Data und translationale Medizin. So hat das BMBF 2018 2,3 Milliarden Euro für biomedizinische Forschung, Forschung im Gesundheitswesen und Gesundheitsgeräte wie Apps investiert.
160 Millionen Euro kamen vier Forschungsverbünden zu Gute, an denen alle deutschen Universitätskliniken beteiligt sind. Diese arbeiten daran, Rechenzentren zu errichten, die gemeinsame Standards für den Datenaustausch zwischen den Institutionen in Deutschland ermöglichen. Gemeinsame nationale Standards seien laut Rachel die Prämisse, um Gesundheitsdaten nicht nur zu sammeln, sondern sie weiterzugeben und nutzbar zu machen.
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