Bundestag beschließt neue Stiftung zur Förderung des Ehrenamts

Berlin – Ehrenamtliches Engagement in Deutschland wird künftig mit einer neuen öffentlich-rechtlichen Stiftung unterstützt. Der Bundestag beschloss heute mit der Mehrheit der Großen Koalition die Einrichtung einer „Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt“, die den Einsatz der Bürger „insbesondere in strukturschwachen und ländlichen Räumen“, stärken soll.
Dafür sollen pro Jahr rund 30 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey sprach von einem „wichtigen Signal“ für die Zivilgesellschaft. „Wir stärken den Engagierten und Ehrenamtlichen im Land den Rücken“, hob sie hervor.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nannte ehrenamtliches Engagement ein „Markenzeichen unseres Landes“. Unions-Fraktionsvize Nadine Schön erklärte: „Ohne Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, wäre unser Zusammenleben ärmer.“
Konkret soll die Stiftung etwa ehrenamtlichen Organisationen und Engagierten mit Informationen helfen und digitale Innovationen in diesem Bereich fördern. Auch „begleitende Forschung“ ist vorgesehen.
Das Geld für die Stiftung soll ab dem kommenden Jahr von den Bundesministerien für Familie, Inneres und Landwirtschaft gemeinsam aufgebracht werden. Die Organisation soll ihren Sitz in Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern haben.
Die Diakonie begrüßte heute das Projekt. „Die jetzige Ausgestaltung springt bei der Bürokratie allerdings zu weit und bei der konkreten Unterstützung von Millionen freiwillig Engagierter zu kurz“, kritisierte das für Sozialpolitik zuständige Vorstandsmitglied Maria Loheide.
Sie verwies auf die geplante Ausstattung der Geschäftsstelle mit 75 Mitarbeitern, was bereits „einen Gutteil der zur Verfügung stehenden Mittel verbrauchen“ werde. Es sei zu erwarten, dass von den 30 Millionen Euro Budget pro Jahr „nur die Hälfte bei der engagierten Basis ankommt“.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: