Mehr Leichenschauen nach Reform in Bremen
Bremen – Das neue Leichenschaugesetz beschert den Rechtsmedizinern in Bremen mehr Arbeit. Mehr als 500 Tote mussten sie seit Einführung der qualifizierten Leichenschau zum 1. August begutachten – und damit 20 Prozent mehr als sonst innerhalb eines Monats. Auch der Aufwand sei deutlich höher, sagte eine Sprecherin des Klinikverbundes Gesundheit Nord, zu dem das Institut für Rechtsmedizin gehört. Die Rechtsmediziner müssten nun Bestatter und Krankenhäuser in ganz Bremen aufsuchen, um Leichen freizugeben.
Bremen hatte als erstes Bundesland die qualifizierte Leichenschau eingeführt, um mehr Tötungsdelikte aufzudecken. Anlass war auch die Mordserie des Ex-Pflegers Niels H. am Klinikum Delmenhorst.
In Bremen haben bisher Mediziner im Krankenhaus oder zu Hause den Tod eines Menschen festgestellt und bescheinigt. Seit dem 1. August untersucht ein speziell ausgebildeter Leichenschauarzt den Toten zusätzlich. „Angehörige von Verstorbenen erhalten dadurch mehr Sicherheit“, sagte Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD). In zwei Jahren wollen die Behörden das Verfahren auswerten und gegebenenfalls nochmals überarbeiten.
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