Charité schreibt erneut schwarze Zahlen

Berlin – Das Universitätsklinikum Charité in Berlin hat im vergangenen Jahr erneut ein Plus erwirtschaftet. Das vorläufige Jahresergebnis betrage 800.000 Euro, sagte Klinikdirektorin Astrid Lurati heute.
„Die Leistungssteigerung von 2 Prozent auf 223.614 Casemix-Punkte und die Landesbasisfallsteigerung von 2,7 Prozent sowie die mit den Krankenkassen abgeschlossene Vereinbarung zu einer erstmals angemessenen Vergütung der Hochschulambulanzleistungen haben sich positiv auf die Umsatzerlöse ausgewirkt“, sagte sie. Höhere Ausgaben seien unter anderem durch Gehaltssteigerungen und einen Personalzuwachs auf konzernweit 18.000 Mitarbeiter bedingt, hieß es.
Bereits in den vergangenen Jahren schmolzen die Überschüsse: 2011 etwa lagen sie bei 8,2 Millionen Euro, 2017 nur noch bei 1,8 Millionen Euro. Schwarze Zahlen waren von der Politik gefordert worden – noch 2008 stand die Klinik mit mehr als 56 Millionen Euro im Minus.
„Was hier in den letzten Jahren geleistet wurde, ist nicht hoch genug zu einzuschätzen“, sagte Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach (SPD) mit Blick auf das Wirken von Vorstandschef Karl Max Einhäupl, der zum 1. September vom Pharmakologen Heyo Kroemer abgelöst wird.
Während die Beschäftigungsbedingungen, insbesondere bei Tochtergesellschaften, immer wieder in der Kritik stehen, kommt die Charité in anderen Bereichen auf Spitzenergebnisse: So verzeichnete sie 2018 152.693 voll- und teilstationäre Fälle sowie 692.920 ambulante Fälle. Außerdem warben Mitarbeiter mit rund 171 Millionen Euro im Vorjahr so viele Drittmittel ein wie noch nie. 2018 hat die Charité Gesamteinnahmen von mehr als 1,8 Milliarden Euro erzielt.
Die Charité ist mit rund 100 Kliniken und Instituten an 4 Standorten sowie 3.001 Betten eine der größten Universitätskliniken Europas. An der medizinischen Fakultät, die zu den größten in Deutschland gehört, werden mehr als 7.500 Studierende der Humanmedizin und der Zahnmedizin ausgebildet. Darüber hinaus gibt es 619 Ausbildungsplätze in 9 Gesundheitsberufen.
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