Chikungunya-Impfstoff Ixchiq: Vorübergehende Kontraindikation bei Patienten ab 65 Jahren

Langen – Der Lebendimpfstoff Ixchiq gegen Chikungunya-Fieber darf nicht mehr bei Personen ab 65 Jahren angewendet werden, solange eine europaweite Sicherheitsüberprüfung des Impfstoffes läuft. Einen entsprechenden Rote-Hand-Brief hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) versandt.
Ixchiq kann danach weiterhin bei Personen im Alter von zwölf bis 64 Jahren gemäß den offiziellen Empfehlungen angewendet werden.
Ixchiq ist seit dem 28. Juni 2024 in der Europäischen Union für die aktive Immunisierung gegen das Chikungunya-Virus (CHIKV) bei Personen ab zwölf Jahren zugelassen. Das Vakzin enthält lebendes, abgeschwächtes CHIKV.
Zu den Symptomen einer Erkrankung durch das Virus gehören Fieber, schmerzende Gelenke, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschwellungen und Hautausschlag. Die meisten Patienten erholen sich innerhalb einer Woche, aber einige haben mehrere Monate oder länger Gelenkschmerzen. Ein kleiner Teil der Patienten kann eine schwere akute Erkrankung entwickeln, die zu Multiorganversagen führen kann.
Bis zum 2. Mai 2025 wurden weltweit 17 schwerwiegende unerwünschte Ereignisse bei Personen im Alter von 62 bis 89 Jahren nach der Impfung mit Ixchiq gemeldet.
Laut den neuesten Schätzungen wurden weltweit bislang 43.400 Dosen Ixchiq verabreicht. Davon wurden schätzungsweise 43 Prozent (16.236 Dosen) an Personen im Alter von 65 Jahren und älter verimpft, die das höchste Risiko für schwere Verläufe einer CHIKV-Infektion aufweisen.
„Angesichts dieser Ergebnisse und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Studien zu Ixchiq hauptsächlich mit Personen unter 65 Jahren durchgeführt wurden, darf Ixchiq als vorübergehende Maßnahme während einer eingehenden Überprüfung nicht bei Erwachsenen ab 65 Jahren angewendet werden“, heißt es in dem Rote-Hand-Brief.
Darüber hinaus werden Angehörige der Gesundheitsberufe daran erinnert, dass Ixchiq bei Patienten mit Immunschwäche oder Immunsuppression aufgrund einer Erkrankung oder medizinischer Behandlung kontraindiziert ist.
Das PEI bittet außerdem darum, Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen der Impfung zu melden.
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