Ausland

Cholera-Epidemie: 3.000 neue Verdachtsfälle pro Tag im Jemen

  • Mittwoch, 17. Mai 2017
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Sanaa – Die Zahl der Cholera-Toten im Bürgerkriegsland Jemen steigt rasant. Das ver­deutlichen die Daten der vergangenen Tage. Vorgestern hatte das je­me­ni­tische Ge­sund­heitsministerium die Zahl der Opfer noch mit 125 angegeben. Heute sprach das UN-Kin­der­hilfs­werks Unicef von 209 Toten.

Täglich 3.000 weitere Verdachtsfälle

Ebenso schnell wächst die Zahl der Ver­dachts­fälle: Während die offiziellen Angaben vom Montag diese noch auf rund 10.000 Menschen be­zifferten, war heute bereits von 17.200 Verdachtsfällen die Rede. Täglich würden 3.000 weitere Verdachtsfälle gemeldet, es ge­be einen „alarmierenden Anstieg“ der Todesfälle durch die Seuche, hieß es von Unicef.

Die Behörden in der Hauptstadt Sanaa hatten wegen der sich rasch ausbreitenden Epi­de­mie am Montag den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten. In den von Cholera be­trof­fe­nen Gebieten leben nach Angaben der UN rund 7,6 Millionen Men­schen. Die Epi­de­mie war im Jemen im Oktober 2016 ausgebrochen, weil es an sauberem Trinkwasser fehlt.

In dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg. Schiiti­sche Huthi-Rebellen haben große Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht, darun­ter die Hauptstadt. Sie kontrollieren auch das Gesundheitsministerium in Sanaa.

Mehr als zehn Millionen Menschen sind den UN zufolge akut auf Hilfe angewiesen, mehr als 14 Millionen Jemeniten haben nicht genug zu essen.

Zweiter Choleraausbruch in diesem Jahr

Cholera ist eine hoch ansteckende, durch Bakterien übertragene Krankheit. Sie wird durch verschmutztes Wasser oder Essen übertragen. Es ist bereits der zweite Cholera-Ausbruch im Jemen in weniger als einem Jahr.

may/dpa/afp

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