Chronikerprogramm zur Osteoporose kann sich zumeist auf Leitlinien stützen

Köln – Die aktuellen evidenzbasierten Leitlinien zur Osteoporose decken fast alle Bereiche ab, die für ein künftiges Chronikerprogramm (Disease Mangement Programm, DMP) zur Osteoporose relevant sind. Lediglich die Rehabilitation fehlt ganz. Das berichten Wissenschaftler des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem Rapid Report zum Thema. Sie aktualisieren damit eine Leitlinienrecherche aus dem Jahr 2016.
In ihren aktuellen Bericht konnten die Wissenschaftler 23 Leitlinien mit 643 Empfehlungen einbeziehen. Lediglich sieben Leitlinien waren bereits im Abschlussbericht von 2016 enthalten gewesen. Drei der ausgewerteten Leitlinien stammen aus Deutschland – beim ersten IQWiG-Bericht war es nur eine einzige gewesen.
Keine Leitlinie zur Reha
Der inhaltlicher Schwerpunkt der Leitlinien liegt laut IQWiG auf Diagnostik, therapeutischen Maßnahmen und dem Monitoring. Vergleichsweise wenige Empfehlungen enthalten die Leitlinien zu Therapiezielen, Kooperation der Versorgungssektoren sowie zu Schulungen für Patienten. Eine Lücke klafft in den Leitlinien weiterhin bei der Rehabilitation. Das war bereits beim ersten Bericht der Fall.
Die DMP wurden 2002 durch Regelungen des Gesetzgebers eingeführt. Derzeit gibt es Behandlungsprogramme für Brustkrebs, Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und koronare Herzerkrankungen (KHK).
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Aufgabe, geeignete chronische Erkrankungen festzulegen, für die DMP entwickelt werden sollen, sowie die inhaltlichen Anforderungen an solche Programme genauer zu bestimmen. Derzeit befinden sich im G-BA neue DMP in der Entwicklung. Sie betreffen Depressionen, Osteoporose, rheumatoide Arthritis und Rückenschmerz. Ein Programm zur chronischen Herzinsuffizienz hat der G-BA im April 2018 beschlossen.
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