Politik

Chronikerprogramm zur Osteoporose kann sich zumeist auf Leitlinien stützen

  • Mittwoch, 9. Mai 2018
/goodluz, stockadobecom
/goodluz, stockadobecom

Köln – Die aktuellen evidenzbasierten Leitlinien zur Osteoporose decken fast alle Bereiche ab, die für ein künftiges Chronikerprogramm (Disease Mangement Programm, DMP) zur Osteoporose relevant sind. Lediglich die Rehabilitation fehlt ganz. Das berichten Wissenschaftler des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesund­heitswesen (IQWiG) in einem Rapid Report zum Thema. Sie aktualisieren damit eine Leitlinienrecherche aus dem Jahr 2016.

In ihren aktuellen Bericht konnten die Wissenschaftler 23 Leitlinien mit 643 Empfehlungen einbeziehen. Lediglich sieben Leitlinien waren bereits im Abschluss­bericht von 2016 enthalten gewesen. Drei der ausgewerteten Leitlinien stammen aus Deutschland – beim ersten IQWiG-Bericht war es nur eine einzige gewesen.

Keine Leitlinie zur Reha

Der inhaltlicher Schwerpunkt der Leitlinien liegt laut IQWiG auf Diagnostik, thera­peutischen Maßnahmen und dem Monitoring. Vergleichsweise wenige Empfehlungen enthalten die Leitlinien zu Therapiezielen, Kooperation der Versorgungssektoren sowie zu Schulungen für Patienten. Eine Lücke klafft in den Leitlinien weiterhin bei der Rehabilitation. Das war bereits beim ersten Bericht der Fall.

Die DMP wurden 2002 durch Regelungen des Gesetzgebers eingeführt. Derzeit gibt es Behandlungsprogramme für Brustkrebs, Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und koronare Herz­erkran­kungen (KHK).

Der Gemeinsame Bundes­aus­schuss (G-BA) hat die Aufgabe, geeignete chronische Erkrankungen festzulegen, für die DMP entwickelt werden sollen, sowie die inhalt­lichen Anforderungen an solche Programme genauer zu bestimmen. Derzeit befinden sich im G-BA neue DMP in der Entwicklung. Sie betreffen Depressionen, Osteoporose, rheumatoide Arthritis und Rückenschmerz. Ein Programm zur chronischen Herz­insuffizienz hat der G-BA im April 2018 beschlossen.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung