Politik

Corona-Antikörper­tests: Studie im Saarland

  • Montag, 13. Juli 2020
/picture alliance, Marijan Murat
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Homburg – Im Saarland werden in den nächsten Wochen 2.300 Personen auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 getestet. Die Studie umfasst damit eine repräsentative Stichprobe der volljährigen saarländischen Bevölkerung.

„Wir wollen herausfinden, wie viele Saarländer bereits Kontakt mit dem SARS-CoV-2 Virus hatten und dagegen Antikörper entwickelt haben“, erläutert die Studienleiterin Sigrun Smola, Direktorin des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum des Saarlandes. Daraus wolle man Rückschlüsse ziehen, wie hoch die Dunkelziffer der Infizierten in der saarländischen Bevölkerung sei.

„Auch das individuelle Hygieneverhalten sowie gruppenspezifische und altersabhängige Faktoren sollen näher beleuchtet werden. Damit wollen wir noch genauer erfahren, wel­che der bisherigen Maßnahmen am effektivsten sind und wo Ansteckungsquellen liegen könnten“, erklärt die Virologin.

Den Teilnehmern soll für die Studie nicht nur Blut entnommen werden. Sie werden auch gebeten, einen Fragebogen pseudonymisiert auszufüllen, um mögliche Zusammenhänge zwischen einer Infektion, dem Krankheitsverlauf, Vorerkrankungen und den Ansteckungs­wegen zu erkennen.

„Um herauszufinden, ob sich Menschen, die bereits Antikörper gegen das Virus aufweisen, ein zweites Mal anstecken können und wie sich das Virus weiter in der saarländischen Bevölkerung ausbreitet, planen wir, die Studienteilnehmer im Laufe der kommenden Mo­nate ein weiteres Mal zu untersuchen und zu befragen“, so Smola.

Finanziert wird die Studie vom saarländischen Gesundheitsministerium. In einem ersten Schritt werden 5.000 Saarländer angeschrieben, die über das Einwohnerregister nach be­stimmten Gruppenmerkmalen zufällig ausgewählt wurden.

Je nach Rücklauf werden die Wissenschaftler in einer zweiten Welle weitere Personen anschreiben, um die notwendige Zahl an Teilnehmern für die repräsentative Stichprobe zu gewinnen.

hil

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