Vermischtes

Corona: Bayerische Herbstwelle deutet sich an

  • Montag, 26. September 2022
/Hugo, stock.adobe.com
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München/Erlangen – In Bayern deutet sich eine Coronaherbstwelle an. Seit knapp zwei Wochen zeigen die Inzidenzen wieder deutlich nach oben, wie aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht.

Vorgestern meldete die Behörde für den Freistaat einen Wert von 367,6. Das waren knapp 63 Prozent mehr als zwei Wochen zuvor. Damit steigen die Inzidenzen in Bayern derzeit deutlich schneller als in Deutschland, wo der Zuwachs binnen 14 Tagen nur knapp 34 Prozent betrug.

Und die Entwicklung schlägt sich nicht nur in den Inzidenzzahlen nieder, die ja nur noch ein sehr unvollstän­di­ges Bild liefern. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit meldetevorgestern 933 Kran­ken­auseinlieferungen im Zusammenhang mit Corona binnen sieben Tagen. Das sind 31,2 mehr als eine Woche zuvor. Auch die Belegung von Intensivbetten mit Coronapatienten nimmt seit einiger Zeit wieder zu.

Die aktuell höchsten Inzidenzen in Bayern gibt es laut RKI derzeit im Landkreis Eichstätt mit 961,6 und Stadt und Landkreis Rosenheim mit 861,3 beziehungsweise 858,1. Das sind auch deutschlandweit die höchsten Zahlen.

In beiden Fällen liegt ein Zusammenhang mit Volksfesten nahe – in Eichstätt hatte das Fest vom 2. bis 11. September gedauert, das Herbstfest in Rosenheim lief vom 27. August bis zum 11. September. Und auch in Passau, Kelheim und Freising, den Landkreisen mit den nächsthöheren Inzidenzen in Bayern, gab es im Sep­tember Volksfeste.

Das Oktoberfest in München, das immerhin als größtes Volksfest der Welt gilt, zeigt bisher nur in geringerem Maß Einfluß auf die Zahlen in der Landeshauptstadt. Mit 311,2 liegt die Inzidenz hier sogar noch unter dem bayernweiten Durchschnitt – allerdings stieg sie binnen Wochenfrist um gut 52 Prozent. Das ist schneller als im Freistaat insgesamt, aber weit von den teils drastischen Anstiegen entfernt, die bei manch anderem Volks­fest zu beobachten waren.

Eine Entwarnung vor der auch von Experten befürchteten Wiesnwelle bedeutet das allerdings noch nicht: Er­fahrungswerte von anderen Volksfesten zeigen, dass sich dort aufgetretene Infektionswellen meist erst nach gut eineinhalb Wochen deutlich in den Inzidenzzahlen abzeichneten. Das Oktoberfest läuft allerdings erst seit gut einer Woche.

Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Corona Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Sta­tistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte füh­ren.

dpa

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