Vermischtes

Corona: Bayerns Abwassermonitoring online einsehbar

  • Freitag, 10. Februar 2023
/picture alliance, Daniel Reinhardt
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München – Das bayerische Abwassermonitoring zur Überwachung der Coronapandemie ist ab sofort frei im Internet für alle Interessierten zugänglich.

„Für unser Abwassermonitoring nutzen wir mittlerweile Ab­was­serdaten aus allen Regierungsbezirken Bayerns. Damit stehen wir im Bundesvergleich mit an der Spitze“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in München.

Auf der Internetseite könnten im Rahmen des Verbundprojekts Bay-VOC die Ergebnisse des Coronaab­wasser­monitorings von aktuell 20 bayerischen Standorten online eingesehen werden.

Die virologische Überwachung des Infektionsgeschehens basiere auf drei Säulen, sagte Holetschek. Dazu zählten neben dem Abwassermonitoring und der Erfassung von Atemwegserkrankungen in Arztpraxen auch die Sars-CoV-2-Infektionsdaten des Verbundprojekts Bay-VOC. Insgesamt seien dafür mehr als zwölf Millionen Euro investiert worden.

„Das hilft uns nicht nur, neue Coronainfektionswellen frühzeitig zu erkennen, sondern auch im Umgang mit anderen Viren.“ Das Abwassermonitoring ergänzt die etablierten Kennzahlen des Pandemiemonitorings und liefert damit zusätzliche Erkenntnisse zur Entwicklung des Infektionsgeschehens.

„Grundsätzlich lassen sich von infizierten Menschen ausgeschiedene Genfragmente von SARS-CoV-2 im Abwas­ser molekularbiologisch nachweisen und bis zu einem gewissen Grad in ihrer Menge bestimmen“, sagte Caro­line Herr, Mitglied der Amtsleitung am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).

Die Beprobung einzelner Standorte über einen längeren Zeitraum kann damit Hinweise auf Entwicklungen des dortigen Infektionsgeschehens und Informationen über das Vorkommen bestimmter Virusvarianten lie­fern.“

Das Onlinedashboard ermöglicht per Klick auf einen der Standorte in der Karte den jeweiligen Trend der SARS-CoV-2-Viruslast im Abwasser und für einige Standorte auch das Verhältnis der im Abwasser zirku­lie­renden SARS-CoV-2-Virusvarianten.

Aktuell werden die Laborergebnisse aus Altötting, Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Piding, Teisendorf, Frei­lassing, Ebersberg, München, Grafing, Passau, Straubing, Weiden, Bayreuth, Hof, Erlangen, Nürnberg, Schwein­furt, Augsburg, Stadtbergen und Königsbrunn visuell dargestellt. Die Beprobung der Standorte erfolgt zwei­mal in der Woche, die Abwassermonitoringkarte wird einmal wöchentlich aktualisiert.

Die interaktive Karte des Abwassermonitorings werde sukzessive um Daten weiterer bayerischer Standorte erweitert. „Unser Ziel ist es, bis Mitte des Jahres 2023 das Netz der Probenentnahmestellen in Bayern noch enger zu knüpfen und weitere Daten online zur Verfügung zu stellen, so dass ein repräsentativer Überblick möglich ist“, sagte Holetschek.

Die Onlinedarstellung des Abwassermonitorings wurde von Bay-VOC initiiert, dem bayerischen Netzwerk zur Beobachtung und Erfassung besorgniserregender Virusvarianten („Variants of Concern“, VOC), das mit Be­schluss des Ministerrats im Februar 2021 ins Leben gerufen worden war und seither eine wichtige Rolle in der Überwachung der Coronapandemie spielt.

dpa

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