Ärzteschaft

Corona: Brandenburger Arztpraxen müssen 15.000 Impftermine wieder absagen

  • Mittwoch, 28. April 2021

Potsdam – Aufgrund einer Organisationspanne in Brandenburg mussten 150 Arztpraxen 15.000 Corona­impftermine wieder absagen, die sie kurz vorher mit Patienten vereinbart hatten. Das teilte der Hausärz­te­verband heute mit. Die Praxen seien zuvor gebeten worden, kurzfristig Termine für 15.000 zusätzliche Dosen der Impfstoffe Biontech/Pfizer und Moderna zu organisieren – die Lieferungen seien aber gestern wieder abgesagt worden.

Nach Angaben des brandenburgischen Innenministeriums, das für den Impflogistikstab zuständig ist, soll der Fehler bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) gelegen haben. „Die Kassenärztli­che Vereinigung hat einzelnen Hausarztpraxen kurzfristig Impfstoffkontingente zur Bestellung angebo­ten, die gar nicht zur Verfügung standen“, erklärte Ministeriumssprecher Martin Burmeister auf Anfrage. „Die Auslieferung an die Ärzte konnte dementsprechend nicht erfolgen.“

Dagegen erklärte die KVBB, sie sei am vergangenen Donnerstag vom Impflogistikstab beauftragt wor­den, 20.000 zusätzliche Termine in den Impfzentren zu organisieren. Kurzfristig seien dort aber nur 5.000 zusätzliche Termine möglich gewesen. Daher habe die KVBB für die weiteren 15.000 Dosen die 150 Pilotpraxen gebeten, kurzfristig Termine auszumachen und den Impflogistikstab darüber informiert, hieß es in der Mitteilung. „Dem Plan hat niemand widersprochen.“

Dagegen habe der Stab danach entschieden, 5.000 Impfdosen in die Landkreise zu geben und 10.000 Impfdosen für spätere Termine in den Impfzentren zu reservieren. „Diese Entscheidung missachtet das hohe Impfengagement der Ärzte, die in ihren Praxen impfen wollen“, erklärte die KVBB. „Wir stehen wei­ter dafür, das Impfen in die Arztpraxen zu verlagern“. Denn dort könnten die Impfungen schnell umge­setzt werden, wie sich bei der Aktion der KVBB gezeigt habe.

Burmeister bestätigte, dass es 20.000 zusätzliche Impfdosen von Biontech/Pfizer und Moderna gegeben hat. Die KVBB habe damit aber nur zusätzliche Termine in den Impfzentren organisieren sollen. Da in den Zentren aber nur 5.000 solcher Termine angeboten werden konnten, seien die restlichen 15.000 Dosen für andere Impfmaßnahmen außerhalb der Arztpraxen eingeplant worden.

aha

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