„Corona-Impfindex“ liefert tagesaktuelle Zahlen zum Verlauf der Impfkampagne

Berlin – Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) haben einen „Corona-Impfindex“ online gestellt. Das Tool wertet die Daten des Onlinemeldesystems der KBV und die beim Robert-Koch-Institut (RKI) eingehenden Meldungen der Impfzentren aus. Ziel ist es, den Impffortschritt in den Arztpraxen und Impfzentren tagesaktuell vergleichen zu können.
„Die Zahlen zeigen sehr deutlich, dass die Musik bei den Coronaimpfungen jetzt in den Arztpraxen spielt und die Kollegen dort die Impf-PS schnell, sicher und unbürokratisch auf die Straße bringen“, erklärte KBV-Vorstandsvorsitzender Andreas Gassen.
Demnach wurden laut Corona-Impfindex bereits einen Tag nach dem flächigen Start der Coronaimpfkampagne in den Arztpraxen vorgestern 306.000 Impfungen gegen das SARS-CoV-2 dokumentiert, gestern knapp 326.000.
Damit liegen die Arztpraxen bereits auf dem Niveau der 433 Impfzentren in Deutschland. Diese hatten vorgestern rund 350.000 Dosen verabreicht. „Zwei Tage nach dem Start in den Arztpraxen haben diese schon mehr als zwei Drittel der Impfdosen verimpft“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.
Für Mai erwartet die KBV dann eine Größenordnung von vier Millionen Dosen und mehr pro Woche in den Praxen, um für einen raschen Schutz der Bevölkerung zu sorgen. „Was zählt, ist jetzt: Impfen, impfen und nochmals impfen, damit wir rasch eine Herdenimmunität bekommen“, machte KBV-Chef Gassen deutlich.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) blickte heute positiv auf den Einstieg der Hausarztpraxen in die Coronaimpfungen. „Beim Impfen sind wir auf einem guten Weg. In den vergangenen Tagen wurden so viele Menschen geimpft, wie nie zuvor“, sagte Spahn in Berlin. Er zeigte sich zufrieden mit dem Start der Kampagne in den Praxen.
Stand heute Morgen hätten 14,7 Prozent der Deutschen eine erste Impfung erhalten. Insgesamt verabreicht wurden laut Spahn seit dem Start der Impfkampagne im Dezember damit rund 17 Millionen Impfdosen. In den ersten zwei Wochen würden die Arztpraxen mit dem Impfstoff von Biontech beliefert, bekräftigte Spahn.
Ab Mitte April gebe es etwa zur Hälfte Biontech und zur Hälfte Astrazeneca, später auch den Impfstoff von Johnson & Johnson. Biontech liefere bisher sehr verlässlich und auf den Wochentag genau. Das habe man bei den anderen Herstellern noch nicht erreicht, hier sei teils nur die Lieferwoche bekannt, nicht aber der Tag.
Spahn bekräftigte außerdem, dass das Risiko, dass vollständig Geimpfte das Virus weitergeben, noch geringer ist als bei negativ Getesteten. „Das heißt, wir können jeden, der die zweite Dosis erhalten hat zwei Wochen später so behandeln, als hätte er gerade aktuell einen negativen Test gemacht.“ Das sei kein Privileg oder Sonderrecht. „Jeder kann sich kostenlos testen lassen.“
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