Ärzteschaft

Zentralinstitut gegen Lagerung von COVID-19-Impfdosen für Zweitimpfung

  • Dienstag, 13. April 2021
/picture alliance, Rupert Oberhäuser
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Berlin – Die wöchentlichen Lieferungen an COVID-19-Impfstoff übersteigen bereits heute die Kapazität der 433 Impfzentren in Deutschland. Darauf weist das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hin und zeigt mittels einer Modellrechnung Möglichkeiten auf, die Impfkampagne weiter zu be­schleu­nigen.

Die 433 Impfzentren in Deutschland erhalten ab der 14. Kalenderwoche, also seit Ostermontag, 2,25 Millionen Impfdosen pro Woche. Darüber hinaus verfügbare Dosen sollen in den Arztpraxen verimpft werden. 2,25 Millionen Impfungen in den Impfzentren entsprechen etwa einer täglichen Impfkapazität von 321.000 Impfungen. Zusätzlich stehen den Impfzentren Bestände aus vorherigen Lieferungen zur Verfügung, die zum Teil für Zweitimpfungen zurückgelegt wurden.

Das Zi empfiehlt nun, dass die Impfzentren vorrangig ihre Bestände verimpfen – also jene Dosen, die eigentlich für die Zweitimpfungen zurückgelegt wurden. Das würde die Überschüsse aus den wöchent­lichen Lieferungen der Hersteller erhöhen, die an die Arztpraxen gehen. Nach britischem Vorbild könn­ten so mehr Menschen schneller die erste Impfung erhalten.

„Da die Lieferprognosen nun deutlich sicherer erscheinen und um den Impffortschritt in der Bevölkerung zu beschleunigen, ist es unabdingbar, die Lagerbestände der Impfzentren nun vorrangig für Erstimp­fun­gen in den Impfzentren einzusetzen. Die für die Arztpraxen zur Verfügung stehenden Dosen können da­mit maximiert, der Impfturbo nachhaltig angeschaltet bleiben“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Zi, Dominik von Stillfried.

Das Zi hat modelliert, wie sich die Lagerbestände und die Impfstofflieferungen auf Wochenbasis bis zum Ende des zweiten Quartals 2021 entwickeln werden. Danach stünden gemäß der obigen Strategie be­reits in der laufenden Woche zusätzlich 4,3 Millionen Impfdosen zur Verfügung.

„Ab Anfang Mai steigen die Liefermengen bis Ende Juni auf wöchentlich 8,5 Millionen überschüssige Do­sen so stark an, dass der deutlich größere Teil der wöchentlichen Lieferungen zügig in Arztpraxen ver­impft werden muss, um nicht ungenutzt zu verbleiben“, hieß es aus dem Zi.

In der Modellierung haben die Zi-Wissenschaftler keine Rücklagen für Zweitimpfungen angesetzt und existierende Lagerbestände als prioritär bei der Verimpfung behandelt. Den Impfstoff des Herstellers Curevac haben sie nicht berücksichtigt. Der bereits zugelassene Impfstoff von Johnson & Johnson wurde ab der 18. KW berücksichtigt.

hil

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