Ausland

Corona: WHO nimmt XBB.1.16 auf Beobachtungsliste

  • Dienstag, 18. April 2023
/catalin, stock.adobe.com
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Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Coronavirusvariante XBB.1.16 auf ihre Beobachtungs­liste genommen. „Wir sehen Charakteristika, die auf eine erhöhte Ansteckungskapazität hindeuten“, sagte WHO-Nothilfedirektor Mike Ryan heute in Genf.

Die Symptome seien nach bisherigen Erkenntnissen gleich wie bei anderen Varianten. XBB.1.16 sei im Januar erstmals gemeldet worden. Inzwischen mache die Variante 4,2 Prozent der 3.000 eingereichten Virussequenzen aus.

Noch vor einem Monat seien es nur 0,5 Prozent gewesen. „Diese Variante könnte sich weltweit weiter ausbrei­ten und sie könnte zu einem Anstieg der Fälle führen“, sagte Ryan. Es gebe aber zur Zeit keine Anzeichen, das sie schwerere Krankheitsverläufe verursache.

In Deutschland gibt es dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge bisher erst wenige XBB.1.16-Nachweise. Auf der Beobachtungsliste (variants under monitoring VUMs) sind sieben Varianten, eine weitere ist auf der nächst­höheren Stufe, „Variante von Interesse“ (VOI). Zurzeit sind keine Besorgnis erregenden Varianten aufgeführt (variant of concern – VOC).

Der Notfallausschuss, der die WHO darin berät, ob für die Coronapandemie weiterhin die höchste Alarmstufe gelten soll, kommt in der ersten Mai-Woche erneut zusammen. Er diskutiert, ob er der WHO die Aufhebung der „Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC) empfehlen soll.

Nach Angaben von Ryan sind viele Länder so weit, dass sie bei hohen Impfraten relativ wenige schwere Erkrankungen verzeichnen. Für sie stelle das Coronavirus keine Notlage mehr dar, aber das gelte längst nicht für alle Länder, sagte Ryan.

Innerhalb von vier Wochen seien zuletzt immer noch drei Millionen Infektionen gemeldet worden – obwohl vielerorts kaum noch getestet werde – und mehr als 23.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus SARS-CoV-2.

Zu hoffen sei, dass es in naher Zukunft möglichst wenig Virusaktivität gebe und Fallzahlen nur noch saisonal in die Höhe schnellten, ähnlich wie bei Influenza- oder RSV-Viren. „Wir werden das Virus nicht wegbekommen“, sagte Ryan. Es werde auch weiterhin schwere Erkrankungen verursachen.

dpa

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