Politik

Coronaimpfung: Ärzte haben Schlüsselrolle auch bei Aufklärung und Motivation

  • Mittwoch, 9. Dezember 2020
/Screenshot DÄ
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Köln/Berlin – Bei den anstehenden Impfungen gegen SARS-CoV-2 haben Ärzte eine Schlüsselrolle. Das betonten verschiedene Experten heute bei einem Onlinesymposium des Deutschen Ärzteverlages in Kooperation mit dem Deutschen Ärzteblatt.

„Ärzte sind in der Schlüsselposition, wenn es darum geht, die Bürger über die Impfung aufzuklären“, sag­te der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek. Bei dieser Aufklärung gehe es häufig um die Sicherheit der Impfstoffe und um entsprechende Bedenken der Bürger.

„Wir haben beim Zulassungsprozess für die Impfstoffe nichts unterlassen, was nötig und üblich ist“, ver­sicherte Cichutek. Das umfasse auch die Herstellung und die unabhängige Überprüfung der Chargen.

Die kommenden Impfstoffe seien alle in Phase-III-Prüfungen intensiv evaluiert worden. „Wir haben dabei keine sehr erheblichen Sicherheitssignale erhalten“, betonte der PEI-Präsident. Dies gelte auch für die Langzeitbeobachtung, die je nach Impfpräparat mittlerweile bis zu einem dreiviertel Jahr reiche.

„Die Sicherheitslage ist sehr gut. Wir können mit einem oder zwei Pieks vor einer tödlichen Infektions­krankheit schützen“, fasste Cichutek die zentrale Botschaft für die Impfaufklärung zusammen.

Ärzte könnten und sollten aber nicht nur aufklären, sondern auch zu der Impfung ermutigen, sagte Hei­drun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Sie kündigte an, die BZgA werde über soziale Medien, Apps, Erklärvideos und anderes über die Impfung informieren. Außer­dem seien zwei Telefonhotlines angedacht: eine für medizinische Fachkräfte und eine für Laien.

Laut der Gesundheitswissenschaftlerin Cornelia Betsch geben im Augenblick rund die Hälfte der Men­schen in Deutschland an, sich sicher oder eher impfen lassen zu wollen. Sie rechne aber damit, dass der Anteil der Impfwilligen steigen werde. Dafür sei es wichtig, dass vor allem Ärzte bei Nachfragen gut „mit Argumenten gewappnet“ seien.

Auf die besondere Verantwortung der Ärzte verwies auch Heidrun Gitter, Vizepräsidentin der Bundes­ärz­tekammer (BÄK). Sie erwarte, dass diese auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse handelten und ihre Patienten entsprechend berieten, betonte Gitter, die auch Präsidentin der Ärztekammer Bremen ist.

Lothar Heinz Wieler, Präsident der Robert-Koch-Instituts (RKI), betonte, dass es wichtig sei, aus der au­genblicklichen Pandemie zu lernen, „weil sie wahrscheinlich nicht die letzte sein wird“, so der RKI-Prä­sident.

hil

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