Coronakrise macht Spaniens Ärzte krank

Madrid − Der psychische Druck im Kampf gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 hat offenbar schwere Auswirkungen auf Spaniens Gesundheitspersonal. Hohe Arbeitsbelastung, Ansteckungsgefahr und die psychologische Hemmschwelle vieler Ärzte, als Helfer selbst um Hilfe zu bitten, belasten die Mediziner enorm, wie eine aktuelle Umfrage der Madrider Complutense-Universität zeigt.
Demnach gaben 53 Prozent der befragten Ärzte an, unter posttraumatischem Stress zu leiden. Fast 80 Prozent hätten zudem mit Angstsymptomen und 51 Prozent mit Depressionen zu kämpfen.
Besonders belastet die Ärzte demnach die Angst, die eigene Familie oder Freunde mit dem Virus anstecken zu können, da die Infektionsquote unter Spaniens Gesundheitspersonal enorm hoch ist. Nach neusten Daten von vorgestern infizierten sich in Spanien 51.000 Mediziner und Krankenpflegekräfte mit COVID-19.
Spanien gehört zu den schwer von der Pandemie betroffenen Länder. Politik und Gesellschaft zeigen sich der hohen Belastung des Gesundheitspersonals sowie der Notwendigkeit bewusst, das öffentliche Gesundheitssystem für zukünftige Epidemien deutlich zu stärken.
Heute kündigte Ministerpräsident Pedro Sanchez im Parlament drei Gesetzesinitiativen zum finanziellen und strukturellen Ausbau des Gesundheitssystems an. In einer Umfrage des staatlichen Meinungsforschungsinstituts CIS von gestern sprachen sich 90 Prozent der Spanier dafür aus.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: