Ausland

Spanien kündigt Trauerakt mit EU-Spitze für Coronatote an

  • Mittwoch, 17. Juni 2020
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez /picture alliance, Juan Carlos Rojas
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez /picture alliance, Juan Carlos Rojas

Madrid – Das von der Coronapandemie besonders hart getroffene Spanien will am 16. Juli mit einem großen Trauerakt in Madrid seiner mehr als 27.000 Todesopfer gedenken.

Unter Leitung von König Felipe VI. seien dazu EU-Ratschef Charles Michel, die Präsiden­tin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, EU-Parlamentspräsident David Sassoli, der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und der Chef der Weltgesundheits­organisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, eingeladen, kündigte Regierungschef Pedro Sánchez heute im Parlament in Madrid an.

Ob von allen Geladenen schon feste Zusagen vorlagen, war zunächst unklar. Die Maßnah­men zur Eindämmung der Coronakrise waren in Spanien besonders drastisch. Zeitweise gab es fast 1.000 Tote pro Tag. Inzwischen sind die Zahlen stark gesunken und das Land öffnet sich auch wieder für den internationalen Tourismus.

An dem Staatsakt würden auch die spanischen Regionalchefs und die höchsten Vertreter des spanischen Parlaments und der öffentlichen Institutionen teilnehmen, fügte Sánchez hinzu. Es gehe auch um die Ehrung der Mitarbeiter des Gesundheitsbereichs und der Si­cherheitskräfte, die monatelang gegen die Pandemie gekämpft hätten.

Der Vorsitzende der oppositionellen konservativen Partido Popular (PP), Pablo Casado, warf Sánchez vor, die Opferzahlen zu fälschen. Tatsächlich habe es 16.000 Coronatote mehr gegeben, als von der Regierung zugegeben, weil nur solche Todesopfer registriert worden seien, bei denen eine Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 festgestellt worden sei.

Das Verhältnis zwischen linker Regierung und rechter Opposition ist extrem gespannt. PP und die rechtspopulistische Partei Vox werfen Sánchez in der Coronakrise völliges Versa­gen vor.

Der Sozialist verteidigte die Krisenstrategie seiner Regierung. Der Verlust von „Millionen Arbeitsplätzen“ sei durch Kurzarbeitergeld verhindert, die am stärksten durch Armut ge­fährdeten Menschen mit einem Mindesteinkommens geschützt und „450.000 Menschen­leben“ durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens gerettet worden.

dpa

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