Coronalage: RKI-Chef zeigt sich entspannt

Berlin – Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lars Schaade, geht angesichts der guten Immunität der Bevölkerung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 vergleichsweise entspannt in die kalte Jahreszeit.
Zwar gebe es seit den Sommermonaten wieder mehr Ansteckungen, die Zahl der wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelten Patienten steige aber „nicht in gleichem Maße“, sagte Schade Zeit online nach einem Bericht von heute.
„Das liegt an der guten Immunität in der Bevölkerung, und das ist auch der Grund, warum wir entspannter als in den Vorjahren in den Herbst gehen können“, betonte Schaade. Er erwarte „eher nicht“, dass im Winter noch einmal staatliche Coronamaßnahmen nötig werden.
Auf die Frage, ob COVID für die meisten Menschen mittlerweile eine Erkältung sei, wie der Virologe Christian Drosten kürzlich in einem Zeit-Interview sagte, antwortete Schaade: „Über das Wort Erkältung kann man streiten.“ SARS-CoV-2 besitze schließlich Eigenschaften, die das Virus von normalen Erkältungsviren unterschieden, etwa die Fähigkeit, Long COVID auszulösen.
Der RKI-Präsident riet Menschen mit Risikofaktoren zu einem Coronaimpfschutz. Zudem sollten sich ältere Menschen oder jene mit eingeschränktem Immunsystem „weiterhin vor Infektionen schützen, so gut es geht“. Sie sollten etwa Veranstaltungen mit vielen Menschen in den Wintermonaten meiden oder in der Bahn eine Maske tragen.
Schaade ist seit Anfang Oktober neuer Präsident des RKI, dessen Vizechef er seit 2011 war. Er folgte dem bisherigen Institutsleiter Lothar Wieler nach.
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