Ärzteschaft

Hausärzte: Nachfrage nach Coronaimpfung bislang zögerlich

  • Mittwoch, 18. Oktober 2023
/picture alliance, Robin Utrecht
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Berlin – Die Nachfrage nach einer Coronaimpfung gegen SARS-CoV-2 ist seit dem Start der Impfsaison vor etwa einem Monat noch zögerlich.

Grundsätzlich bestehe der Eindruck, dass die Patienten Interesse an einer Auffrischungsimpfung hätten, teilte der Hausärztinnen- und Hausärzteverband mit. Die Nachfrage sei aber nicht mit den vergange­nen Jahren vergleichbar und regional sehr unterschiedlich.

„Viele Patientinnen und Patienten sind auch schlichtweg verunsichert“, sagte die Bundesvorsitzende Nicola Buhlinger-Göpfarth. Der Beratungs­aufwand sei nach wie vor sehr groß. „Es ist immer wieder schwer zu ver­mitteln, dass die Pandemie zwar vorbei ist, das Impfen aber weitergeht.“

Seit etwa vier Wochen ist ein neu angepasster Impfstoff in den Praxen verfügbar. Das Präparat von Biontech / Pfizer wurde an die Omikronsublinie XBB.1.5 angepasst. Erreicht werden soll damit ein besserer Schutz vor aktuell kursierenden Varianten, vor allem vor schweren Coronaverläufen und Krankenhausaufenthalten.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt bestimmten Risikogruppen nach wie vor eine Auffrischim­pfung. Dazu zählen etwa Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten, Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörige von Risikopatienten.

Einem Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) aus dem Jahr 2021 zufolge haben etwa 36,5 Millionen Men­schen ab 15 Jahren in Deutschland ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf. Gut 21,6 Millionen Menschen tragen den Angaben zufolge ein stark erhöhtes Risiko.

Dem RKI-Impfquotenmonitoring zufolge wurden seit Beginn der diesjährigen Coronaimpfsaison (18.9.) bisher rund 746.000 Impfdosen verabreicht (Stand 17.10.). Die überwiegende Mehrheit davon waren Auffrischim­pfun­gen. „Demnach haben sich bei weitem noch nicht alle für eine Auffrischungs­impfung entschieden, die laut STIKO-Empfehlung in Frage kommen“, sagte Buhlinger-Göpfarth.

Der Ärztin zufolge können sich Impfwillige bei einem Termin gleichzeitig gegen Corona und Grippe impfen lassen. „Das wird in aller Regel positiv aufgenommen, denn auch die Patientinnen und Patienten haben ja kein Interesse daran, mehrfach in die Praxis zu kommen.“ Auch Apotheken bieten für beide Krankheiten einen Impfschutz an.

dpa

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