Ausland

Coronawelle: Ansturm auf Krankenhäuser in China

  • Montag, 12. Dezember 2022
/picture alliance, AP, Ng Han Guan
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Peking – Nach der Lockerung der strengen Null-COVID-Strategie in China müssen viele Krankenhäuser einen Ansturm von Infizierten bewältigen. In Metropolen wie Peking, Guangzhou oder Shijiazhuang erlebten Hospi­täler „den ersten Schock einer gigantischen Welle von Infektionen und einen Mangel an Gesundheitspersonal“, schrieb das renommierte Wirtschaftsmagazin Caixin heute. Kliniken seien überfüllt. Vielfach gebe es Schlan­gen. Patienten infizierten Ärzte und Gesundheitspersonal. Das Magazin schrieb von „COVID-Chaos“.

In einer radikalen Kehrtwende vergangenen Mittwoch hatte die Regierung ihre rigorose Null-COVID-Strategie weitgehend aufgehoben. Lockdowns wurden beendet, die strenge Testpflicht, zwangsweise Quarantäne oder Isolation von Kontaktpersonen weitgehend gelockert. Schon vorher hatte es allerdings Anzeichen gegeben, dass die Zahl der Infizierten anstieg und die Tests und Nachverfolgung der Infektionen längst nicht mehr mit­halten konnten.

In vielen Apotheken sind Erkältungs- oder Fiebermedikamente sowie Schnelltests ausverkauft. Viele Geschäf­te und Restaurants sind geschlossen. Menschen trauen sich aus Angst vor Infektionen nicht vor die Tür. Die Straßen der Hauptstadt Peking wirkten heute wie leer gefegt. Nachdem in den vergangenen Monaten immer vor Omikron gewarnt worden war, spielten Staatsmedien die Gefährlichkeit des Virus herunter und verglichen die Infektion mit einer normalen Grippe.

Führende Epidemiologen sagten nach Angaben der parteinahen Zeitung Global Times, dass die Infektions­welle innerhalb von einem Monat den Höhepunkt erreichen werde. Da nicht mehr getestet und wohl auch kaum noch gemeldet wird, spiegeln die offiziellen Fallzahlen längst nicht mehr das Geschehen wider.

Die Krankmeldungen in Unternehmen stiegen in die Höhe. „Ich kenne allein 25 positive Fälle oder Erkrankte in meinem Umfeld“, schilderte eine Pekingerin. Ein anderer schätzte, dass ein Drittel seiner Bekannten krank sei.

dpa

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