COVID-19: Krankenhäusern in Millionenstadt Mumbai gehen Betten aus

Mumbai – Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser der indischen Millionenmetropole Mumbai werden Betten und Beatmungsgeräte für Patienten mit COVID-19 knapp.
Krankenhäuser seien deshalb angewiesen, COVID-19-Patienten bereits dann zu entlassen, wenn sie auf dem Weg der Besserung seien, sagte die Vizechefin der Gesundheitsbehörde der Stadt, Mangala Gomare.
Zudem würden die Patienten gebeten, zu Hause in Quarantäne zu bleiben. Indische Medien zeigten Handyaufnahmen, auf denen mehrere in einem Bett und auf dem Boden liegende Patienten zu sehen waren.
Kürzlich ging zudem ein Video viral, auf dem in einer Krankenstation in Plastik verpackte Leichen neben lebenden Coronapatienten zu sehen waren. Örtliche Medien berichten von vielen Menschen mit Coronasymptomen, die das Krankenhauspersonal abweisen müsse.
Mumbai ist das Coronaepizentrum Indiens. Rund 20.000 der mehr als 96.000 bekannten Infektionen des Landes wurden dort registriert. Etwa jeder vierte Coronatote des Landes kommt aus Mumbai.
In Indien, dem mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt, gilt seit Ende März eine Ausgangssperre. Sie wird seit einiger Zeit gelockert.
In Indien gibt es vergleichsweise wenige Ärzte und Krankenhausbetten. Während in Deutschland acht Betten pro 1.000 Einwohner zur Verfügung stehen, sind es in Indien gerade mal 0,5, wie Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigen.
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