COVID-19: Maskentyp beeinflusst Infektionsrisiko

St. Gallen/Schweiz – Ärzte und Pflegepersonal erkranken seltener an SARS-CoV-2, wenn sie beim Kontakt mit den Patienten eine FFP2-Maske statt einer chirurgischen Maske tragen. Dies ist das Ergebnis einer Kohortenstudie in JAMA Network Open (2022; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.26816).
Das medizinische Personal hat durch den häufigen Kontakt mit wechselnden Patienten ein erhöhtes Risiko, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren. Von den 2.919 Angestellten in 7 Einrichtungen der Ostschweiz hatten sich bis September 2021 insgesamt 749 Teilnehmer (26 %) mit SARS-CoV-2 infiziert (wie die serologischen Untersuchungen auf Nukleokapsidantikörper zeigten).
Ein Team um Philipp Kohler vom Kantonsspital St. Gallen hat die Angestellten nach der Zahl der Patientenkontakte befragt und welche Maske sie dabei tragen.
Unter dem Personal, das regelmäßig FFP2-Masken trug, hatten sich 21 % infiziert. Bei den Trägern der chirurgischen oder gemischten Masken waren es 35 %. Kohler ermittelt eine Odds Ratio von 0,49, die mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,39 bis 0,61 signifikant war.
Das erhöhte Risiko der Träger von chirurgischen/gemischten Masken war unabhängig von der Zahl der Patientenkontakte (Odds Ration 1,20; 1,14-1,26).
Weibliches Personal steckte sich übrigens seltener an als die Männer (Odds Ratio 0,76; 1,57-1,00). Das traf insbesondere auf Schwangere zu (Odds Rato 0,64; 0,34-1,20). Raucher infizierten sich aus unerfindlichen Gründen ebenfalls seltener (Odds Ratio 0,68; 0,49-0,95).
Das größte Ansteckungsrisiko ging übrigens nicht von den Patienten, sondern von einer Erkrankung im Haushalt aus. Die Odds Ratio für eine Ansteckung bei einem positiven Kontakt in der Familie betrug 7,79; 5,98-10,15). Eine Impfung senkte das Infektionsrisiko um etwa die Hälfte (Odds Ratio 0,55; 0,41-0,74).
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