Medizin

COVID-19: Maskentyp beeinflusst Infektionsrisiko

  • Dienstag, 16. August 2022
/Christian Horz, stock.adobe.com
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St. Gallen/Schweiz – Ärzte und Pflegepersonal erkranken seltener an SARS-CoV-2, wenn sie beim Kontakt mit den Patienten eine FFP2-Maske statt einer chirurgischen Maske tragen. Dies ist das Ergebnis einer Kohortenstudie in JAMA Network Open (2022; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.26816).

Das medizinische Personal hat durch den häufigen Kontakt mit wechselnden Patienten ein erhöhtes Risiko, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren. Von den 2.919 Angestellten in 7 Einrichtungen der Ostschweiz hatten sich bis September 2021 insgesamt 749 Teilnehmer (26 %) mit SARS-CoV-2 infiziert (wie die serologischen Untersuchungen auf Nukleokapsidantikörper zeigten).

Ein Team um Philipp Kohler vom Kantonsspital St. Gallen hat die Angestellten nach der Zahl der Patienten­kontakte befragt und welche Maske sie dabei tragen.

Unter dem Personal, das regelmäßig FFP2-Masken trug, hatten sich 21 % infiziert. Bei den Trägern der chirur­gischen oder gemischten Masken waren es 35 %. Kohler ermittelt eine Odds Ratio von 0,49, die mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,39 bis 0,61 signifikant war.

Das erhöhte Risiko der Träger von chirurgischen/gemischten Masken war unabhängig von der Zahl der Pa­tien­tenkontakte (Odds Ration 1,20; 1,14-1,26).

Weibliches Personal steckte sich übrigens seltener an als die Männer (Odds Ratio 0,76; 1,57-1,00). Das traf insbesondere auf Schwangere zu (Odds Rato 0,64; 0,34-1,20). Raucher infizierten sich aus unerfindlichen Gründen ebenfalls seltener (Odds Ratio 0,68; 0,49-0,95).

Das größte Ansteckungsrisiko ging übrigens nicht von den Patienten, sondern von einer Erkrankung im Haus­halt aus. Die Odds Ratio für eine Ansteckung bei einem positiven Kontakt in der Familie betrug 7,79; 5,98-10,15). Eine Impfung senkte das Infektionsrisiko um etwa die Hälfte (Odds Ratio 0,55; 0,41-0,74).

rme

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