COVID-19: Verband mahnt Gesundheitsschutz für Medizinische Fachangestellte an
Bochum – Der Verband medizinischer Fachberufe sorgt sich um den Gesundheitsschutz und um die wirtschaftliche Situation der mehr als 600.000 Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten (MFA und ZFA).
„Deshalb haben wir uns gestern in einem dringen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sowie an die Ministerpräsidenten und Gesundheitsminister der Bundesländer gewendet“, erklärte Hannelore König, erste Vorsitzende im geschäftsführenden Vorstand des Verbandes.
Der Verband weist zunächst auf die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts zum Umgang in Situationen mit relevantem Personalmangel im Rahmen der COVID-19-Pandemie hin.
Möglichst viele Patienten sollten in solchen Fällen ambulant betreut werden. Der Verband fordert, dass die Entscheidung, ob relevanter Personalmangel herrsche, nicht vom Arbeitgeber, sondern vom Gesundheitsamt getroffen werden müsse.
Zudem sei wichtig, in der ambulanten Versorgung Kontakte auf die wirklich wichtigen Behandlungen zu beschränken und und die Infektionsketten auch in den Praxen zu unterbrechen.
„Aus Rückmeldungen von Berufsangehörigen geht jedoch immer noch hervor, dass es Arbeitgeber gibt, die in den Arzt- und Zahnarztpraxen dieser Pflicht nicht nachkommen“, kritisiert der Verband. Ein weiteres Problem sei die Gesundheitsgefährdung der Mitarbeiter durch fehlende Schutzausrüstung, so der Verband.
Als drittes Problem macht er auf die finanziellen Auswirkungen der Pandemie für die MFA und ZFA aufmerksam. Es sei wichtig, dass die von der Politik vorgesehen zusätzlichen Mittel „auch bei den Medizinischen Fachangestellten ankommen und für besondere Leistungszulagen genutzt werden“.
Der Verband fordert außerdem, bei weiteren Rettungsmaßnahmen „sollte über eine Entgeltersatzleistung nachgedacht werden, die Lohnausfälle besonders in systemrelevanten, aber gering bezahlten Berufen ausgleicht“.
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