Politik

COVID-19: Verband mahnt Gesundheitsschutz für Medizinische Fachangestellte an

  • Mittwoch, 1. April 2020

Bochum – Der Verband medizinischer Fachberufe sorgt sich um den Gesundheitsschutz und um die wirtschaftliche Situation der mehr als 600.000 Medizinischen und Zahnmedizini­schen Fachangestellten (MFA und ZFA).

„Deshalb haben wir uns gestern in einem dringen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sowie an die Ministerpräsidenten und Gesundheitsminister der Bundesländer gewen­det“, erklärte Hannelore König, erste Vorsitzende im geschäftsführenden Vorstand des Ver­bandes.

Der Verband weist zunächst auf die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts zum Umgang in Situationen mit relevantem Personalmangel im Rahmen der COVID-19-Pandemie hin.

Möglichst viele Patienten sollten in solchen Fällen ambulant betreut werden. Der Verband fordert, dass die Entscheidung, ob relevanter Personalmangel herrsche, nicht vom Arbeitge­ber, sondern vom Gesundheitsamt getroffen werden müsse.

Zudem sei wichtig, in der ambulanten Versorgung Kontakte auf die wirklich wichtigen Be­handlungen zu beschränken und und die Infektionsketten auch in den Praxen zu unter­bre­chen.

„Aus Rückmeldungen von Berufsangehörigen geht jedoch immer noch hervor, dass es Ar­beitgeber gibt, die in den Arzt- und Zahnarztpraxen dieser Pflicht nicht nachkommen“, kri­tisiert der Verband. Ein weiteres Problem sei die Gesundheitsgefährdung der Mitarbeiter durch fehlende Schutzausrüstung, so der Verband.

Als drittes Problem macht er auf die finanziellen Auswirkungen der Pandemie für die MFA und ZFA aufmerksam. Es sei wichtig, dass die von der Politik vorgesehen zusätzlichen Mittel „auch bei den Medizinischen Fachangestellten ankommen und für besondere Leistungs­zu­la­gen genutzt werden“.

Der Verband fordert außerdem, bei weiteren Rettungsmaßnahmen „sollte über eine Entgelt­ersatzleistung nachgedacht werden, die Lohnausfälle besonders in systemrelevanten, aber gering bezahlten Berufen ausgleicht“.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung