Vermischtes

DAK rechnet mit höheren Beiträgen für Kranken- und Pflegeversicherung

  • Dienstag, 2. April 2024
Andreas Storm, Vorsitzender des Vorstands der DAK-Gesundheit /picture alliance, Jürgen Heinrich
Andreas Storm, Vorstand der DAK-Gesundheit /picture alliance, Jürgen Heinrich

Berlin – Der Chef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, rechnet aufgrund Milliardenlöchern in der Kranken- und Pflegeversicherung mit einer deutlichen Erhöhung der Beiträge.

„Wir müssen bei der Krankenversicherung zum Jahresanfang 2025 mit einem Beitragsanstieg von 0,5 Prozent­punkten rechnen und bei der Pflegeversicherung von 0,2 Punkten“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutsch­land (RND).

In beiden Sozialversicherungen gebe es eine „stärkere Ausgabendynamik“ als bisher erwartet. In der Kranken­versicherung werde bis zum Ende des Jahres ein Defizit von bis zu 2,5 Milliarden Euro auflaufen. „Das ist eine sehr vorsichtige Schätzung“, fügte der Chef der drittgrößten Krankenkasse hinzu.

Auch die Pflegeversicherung werde anders als von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zuge­sagt nicht mit den Beitragseinnahmen auskommen, sondern im Minus landen.

„Die Krankenkassen fahren auf der Felge“, betonte Storm. Eigentlich versuchten Regierungen immer, die Bei­träge in einem Wahljahr stabil zu halten. Aber diesmal laufe es „auf saftige Erhöhungen“ der Sozialabgaben hinaus.

Der Kassenchef warnte Lauterbach davor, die Kassen angesichts dieser Situation mit immer neuen Mehraus­gaben zu belasten.

Konkret kritisierte er das aktuelle Vorhaben des Ministers, die Schaffung von zusätzlichen Medizinstudien­plätzen mit Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von bis zu 660 Millionen Euro im Jahr zu fördern.

Es sei unstrittig, dass mehr Studienplätze nötig seien. Das sei aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die aus Steuermitteln bezahlt werden müsse, sagte Storm.

afp

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