Darmkrebsmonat März: KBV stellt Material für Praxen zur Verfügung

Berlin – Ärzte können die Kampagne rund um den „Darmkrebsmonat März“ nutzen, um ihre Patienten verstärkt auf die Möglichkeiten der Früherkennung von Darmkrebs hinweisen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) stellt dafür kostenfrei Material zur Verfügung – unter anderem ein Plakat für das Wartezimmer. Unter dem Titel: „Große Probleme fangen oft winzig an“ soll es Patienten auf die Darmkrebsfrüherkennung aufmerksam machen und sie auffordern, sich zu informieren. Die KBV hat außerdem eine Patienteninformation zum Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl erstellt.
„Bei der Darmkrebsprävention kommt Hausärzten und Gynäkologen eine entscheidende Rolle zu“, sagte der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Stephan Hofmeister. Sie seien häufig erste Ansprechpartner für die Patienten bei der Information über das Früherkennungsangebot, betonte er.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat im vergangenen Jahr eine neue Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme beschlossen und Details zum Darmkrebsscreening vereinbart. Derzeit legt der Bewertungsausschuss die Vergütung fest.
Die Darmkrebsfrüherkennung beginnt bei Männern und Frauen ab dem Alter von 50 Jahren. Männer haben künftig bereits ab diesem Alter Anspruch auf eine präventive Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken. Bei Frauen bleibt die Altersgrenze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Der Stuhltest ist weiterhin Bestandteil des Programms. Dafür haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf einen quantitativen immunologischen Test (iFOBT) zur Früherkennung von Darmkrebs. Studien haben gezeigt, dass mit immunologischen Tests nicht sichtbares Blut im Stuhl insbesondere mit einer höheren Sensitivität nachgewiesen werden kann. Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte daher festgelegt, den älteren guajakbasierten Test abzulösen. Für den neuen Stuhltest händigt der Arzt, der die Früherkennungsuntersuchung auf kolorektales Karzinom durchführt, den Stuhltest wie bislang an den Patienten aus. Anders als bisher erfolgt die Auswertung des Tests allerdings nicht in der Praxis, sondern im Labor.
Zudem erhalten anspruchsberechtigte Versicherte ab Mitte des Jahres regelmäßig eine Einladung zur Früherkennung auf Darmkrebs. Damit soll erreicht werden, dass mehr Menschen das Untersuchungsangebot nutzen.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erkranken pro Jahr rund 33.100 Männer und 27.900 Frauen in Deutschland an Darmkrebs. Das Risiko nimmt mit dem Lebensalter zu.
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