Ärzteschaft

Dermatologen zu Praxisschließungen aufgerufen

  • Montag, 19. August 2024
/dp@pic, stock.adobe.com
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Berlin – In den Auftaktgesprächen der Honorarverhandlungen haben die Krankenkassen den Niedergelas­se­nen in der vergangenen Woche ein Plus von 1,6 Prozent für das kommende Jahr angeboten. Das führte zu Un­verständnis. Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) geht nun einen Schritt weiter.

Der Verband rief die niedergelassene Dermato­logen heute bundesweit zu Protesten auf. Damit solle „ein deut­liches Zeichen“ gegen das „absolut inakzep­table Angebot“ gesetzt werde, hieß es heute. BVDD-Präsident Ralph von Kiedrowski bezeichnete das Angebot als „unverschämt niedrig“.

Er betonte, wenn die Krankenkassen ihren Versicherten uneingeschränkte Leistungen versprächen, aber kein Geld bereitstellen wollten, um diese adäquat zu bezahlen, könne „dies nicht länger auf dem Rücken der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ausgetragen werden“.

Dass die Kassen finanzielle Belastungen durch die Krankenhausreform und andere gesetzgeberische Maß­nah­men geltend machten, um niedergelassenen Ärzten eine berechtigte Steigerung des Arztlohnes zu verwei­gern, verhöhnt nach Ansicht des BVDD „in bislang nicht gekanntem Ausmaß“ die Leistung der Praxen bei der Patientenversorgung.

„Anstatt durch die Senkung ihrer horrenden Verwaltungskosten Sparpotential zu heben, wollen es sich die Kassen wieder einmal mit einer schlichten Verweigerungshaltung einfach machen“, konstatiert der BVDD-Präsident. Ohne angemessene Honorierung würden die Termine knapper und die Versorgungsqualität werde schlechter.

Die Krankenkassen hatten in der ersten Gesprächsrunde für das Jahr 2025 eine Steigerung des Orientie­rungswertes (OW) und damit der Preise für ärztliche und psychotherapeutische Leistungen um 1,6 Prozent angeboten. Die KBV war mit 5,7 Prozent in die Gespräche ge­startet.

may/EB

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