Deutlicher Anstieg beim Krankenstand in der Pflege

Berlin – Der Krankenstand in Pflegeberufen ist in elf Jahren um 44,2 Prozent gestiegen. Das ergab eine Analyse des AOK-Bundesverbands anhand der Daten von 700.000 bei der AOK versicherten Pflegekräften.
Demnach fielen diese im vergangenen Jahr an 8,8 Prozent aller Arbeitstage aus. Vor elf Jahren seien es noch 6,1 Prozent der Arbeitstage gewesen, teilte die AOK heute in Berlin mit. 2021 hatte dieser Anteil noch bei 7,2 Prozent gelegen.
Drei von vier Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der Pflege haben sich demnach im vergangenen Jahr mindestens einmal arbeitsunfähig gemeldet. Im Schnitt hätten sie 32 Arbeitsunfähigkeitstage gehabt und damit acht Fehltage mehr als die übrigen bei der AOK versicherten Berufstätigen.
Am häufigsten krankgeschrieben waren Beschäftigte in Pflegeberufen aufgrund von Atemwegserkrankungen. Die Anzahl der Fälle mit dieser Diagnose hat sich im Vergleich zu 2021 mehr als verdoppelt.
Statistisch hat fast jede Pflegeperson diese Diagnose einmal bekommen und blieb damit durchschnittlich acht Tage zu Hause. Im Vergleich: Um eine Muskel- und Skeletterkrankung auszukurieren, waren durchschnittlich 20 Tage nötig, für eine psychische Erkrankung etwa 33 Tage.
„Die Anforderungen an die Pflege sind in den vergangenen Jahren gestiegen“, sagte die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann. Hinzu kämen Belastungen durch den andauernden Personalmangel. „Das geht häufig zulasten der Gesundheit der Beschäftigten.“
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: