Ausland

Deutsches Rotes Kreuz fordert mehr Hilfe für Somalia

  • Montag, 8. Mai 2017

Berlin – Drei Tage vor einer internationalen Konferenz zur Hungerkrise in Somalia hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) von der Internationalen Gemeinschaft mehr Hilfen für die notleidenden Menschen gefordert. In Somalia seien bereits über 6,2 Millionen Men­schen und damit rund die Hälfte der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen, er­klärte DRK-Präsident Rudolf Seiters heute.

2,9 Millionen Menschen seien akut von einer Hungersnot bedroht, 363.000 Kinder litten unter akuter Unterernährung. Die Lage sei für viele Menschen schon jetzt le­bens­bedroh­­lich, warnte Seiters. Dabei habe die Dürre ihren Höhepunkt noch nicht er­reicht. Wenn jetzt gehandelt werde, könne eine Hungersnot im Ausmaß wie 2011 noch verhin­dert werden.

Dem DRK zufolge wird der Zugang sowohl zu Trinkwasser als auch zu Nutzwasser für Vieh und Landwirtschaft angesichts der Dürre immer schwerer. „Die Menschen sind ge­zwungen, im Durchschnitt rund 50 Kilometer zurückzulegen, um eine Wasserstelle zu er­reichen“, erklärte Seiters. Die Folgen seien eine Zunahme an Krankheiten aufgrund un­sauberen Trinkwassers, eine Ausbreitung von Tierseuchen und steigende Lebens­mittel­preise.

In Ostafrika herrscht derzeit die schlimmste Dürre seit fünf Jahrzehnten. Neben Somalia sind auch Länder wie Äthiopien, Kenia und Südsudan betroffen. 2011 waren in Somalia rund 260.000 Menschen infolge von Mangelernährung gestorben. Etwa die Hälfte davon waren nach UN-Angaben Kinder unter fünf Jahren.

Am Donnerstag findet in London eine Krisenkonferenz zur Lage in Somalia statt. Das DRK ist bereits seit 15 Jahren in der Region tätig. Die Helfer führen die aktuelle Hunger­krise auf die jahrelange politische Instabilität, fehlende Infrastruktur und negative äußere Einflüsse aufgrund des Klimawandels zurück.

afp

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