Vermischtes

Hilfsorganisationen setzen bei Katastrophenhilfe auf Vorsorgekonzepte

  • Freitag, 26. Mai 2017

Berlin – Auf die wachsende Bedeutung des Klimawandels und seine humanitären Folgen hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hingewiesen. „Wir beobachten, dass sich die Zahl der Extremwetterereignisse in den vergangenen Jahren stark erhöht hat. Und wir sehen die katastrophalen Auswirkungen für die Menschen in den betroffenen Regionen“, sagte Alexandra Rüth, Klimaexpertin beim DRK. Wegen der Zunahme von massiven Regenfällen und Überschwemmungen, tropischen Wirbelstürmen sowie von Hitzewellen und Dürren sei der Bedarf an humanitärer Hilfe „extrem gestiegen“, so Rüth.

Die Hilfsorganisationen bemühten sich daher verstärkt um innovative Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen. „Wir als DRK setzen verstärkt auf das Instrument des sogenannten Forecast-based financing“, erläuterte die Expertin. Das DRK nutze dazu vorhandene Wettervorhersagen und reagiere auf steigende Extremwetterrisiken in bestimmten Ländern und Regionen frühzeitig mit festgelegten Standardmaßnahmen. In ausgewählten Pilotländern wurden dazu spezielle Schwellenwerte zur Frühwarnung entwickelt.

„Beim Eintritt dieser Schwellenwerte werden dann vorab erarbeitete Vorsorge­maßnahmen wie etwa die Ausgabe von Hilfsgütern eingeleitet“, erläutert Rüth. Durch die Maßnahmen, die bei Überschreiten der Schwellenwerte bereits vor Eintritt einer Flut oder eines Sturms eingeleitet würden, seien die Menschen vorbereitet und könnten so die schädlichen Folgen des Extremwetters besser abfedern.

Aus Pilotprojekten in Peru, Togo und Uganda hat das DRK Lehren gezogen, die in die Weiterentwicklung der Katastrophenvorsorge einfließen sollen: Der Frühwarn-Mechanismus muss eng mit den nationalen Behörden koordiniert werden, insbeson­dere mit denjenigen, die für das Katastrophenrisikomanagement eines Landes oder einer Region verantwortlich sind.

Außerdem sollte der Mechanismus dynamisch sein, so dass er ständig verbessert werden kann. Es geht laut dem DRK darum, die Risikoerfassung, deren prognostische Bedeutung, und die Wirksamkeit der frühen Aktionen ständig zu evaluieren und weiterzuentwickeln. „Im Prinzip befolgen wir die einfache Regel: ‚Vorsorge ist besser als Nachsorge‘. Und das zahlt sich für die betroffenen Menschen ganz klar aus“, so Rüth.

hil

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