Vermischtes

Diabetes bei Migranten ein unterschätztes Problem

  • Donnerstag, 5. Januar 2017

Berlin – Auf eine hohe Dunkelziffer von Diabeteserkrankungen bei Migranten haben die Organisationen DiabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) hingewiesen. Fast ein Fünftel aller in Deutschland le­benden Menschen haben einen Migrations­hinter­grund. Laut Schätzungen sind etwa 600.000 von ihnen an Diabetes mellitus erkrankt.

„Aufgrund von kulturellen, sprachlichen und häufig auch bildungsbedingten Barrieren lässt sich die tatsächliche gesundheitliche Lage von Menschen mit Migrationshinter­grund aber nur schwer erfassen“, warnen die Organisationen. DiabetesDE hat daher zusam­men mit dem Landesverband Nordrhein-Westfalen der DDH-M eine „Diabetes­beratung auf Rädern“ entwickelt, die auch vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) unter­stützt wird.

Das Projekt, an dem sich auch der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsbe­rufe (VDBD) beteiligt, setzt ein sogenanntes Diabetes-Info-Mobil ein – eine mobile Diabe­tesberatungsstelle mit Sofortdiagnostik und mehrsprachigen Diabetesberatern. 2016 war das Info-Mobil in 16 Einsätzen unterwegs, um Menschen mit türkischstämmi­gem Migrationshintergrund über Diabetes aufzuklären.

„Dabei machten knapp 700 Menschen den Diabetes-Risiko-Test. Mehr als ein Viertel der Personen wiesen ein erhöhtes Risiko auf und wurden weitergehend untersucht“, berich­ten die Organisationen. Sie haben außerdem einen „Gesundheitspass Diabetes“ in deutsch-türkischer Sprache herausgegeben.

DiabetesDE bietet außerdem im Internet kostenlos den Diabetes-Dolmetscher an. Er er­klärt die wichtigsten Begriffe rund um Diabetes in neun verschiedenen Sprachen: Eng­lisch, Türkisch, Arabisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Polnisch und Portugiesisch mit jeweils deutscher Übersetzung.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung