Ärzteschaft

Diabetologen sehen Versorgung nicht ausreichend abgebildet

  • Freitag, 28. Juli 2023
/sofiko14, stock.adobe.com
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Berlin – In der bisherigen Reform für eine Krankenhausplanung ist in den Versorgungsleveln bisher keine ausreichend qualifizierte Expertise vorgesehen. Das bemängelt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) in einer Mitteilung.

Die DDG warnt davor, dass der Bereich „Komplex Diabetologie/Endokrinologie“ nach den vorgestellten Eck­punkten wie schon vor der Reform unterfinanziert sein werde. Zudem würden diabetologische Leistungen weiterhin nicht angemessen vergütet, hieß es heute.

Der DDG zufolge halten derzeit lediglich 17 Prozent aller Kliniken in Deutschland eine ausreichende Diabetes­expertise vor. Der Grund dafür liege in der knapp bemessenen Vergütung, die für viele Leistungen der diabeto­lo­gischen Behandlung im DRG-Katalog vorgesehen seien.

„Es gibt kaum einen medizinischen Fachbereich, der über die letzten Jahre und Jahrzehnte finanziell und per­so­nell so ausgeblutet ist“, sagte DDG-Präsident Andreas Fritsche. Dies habe zur Folge, dass die stetig wach­sende Anzahl an Diabetespatienten oft nicht mehr leitliniengerecht behandelt werde.

Der Komplexität der sehr heterogenen Erkrankung würde so kaum noch Rechnung getragen, so der Experte. „Der Aufenthalt in Krankenhäusern ist für Menschen mit Diabetes zunehmend gefährlich, weil sie oft keinen qualifizierten Ansprechpartner für ihre Erkrankung haben.“

Das sei besonders dann der Fall, wenn die Betroffe­nen mit einer Diabeteserkrankung als Nebendiagnose aufgenommen würden und wegen einer anderen Be­handlung vor Ort seien.

DDG-Mediensprecher Baptist Gallwitz wies darauf hin, dass außerdem wichtig sei, die Fort- und Weiterbildung im Bereich der Diabetologie konsequent zu fördern und in allen Versorgungsleveln zu berücksichtigen.

„Es ist besonders wichtig, Medizinstudierende und angehende Fachärztinnen und Fachärzte möglichst früh für die Diabetologie und die besonderen medizinischen Bedürfnisse diabetologischer Patientinnen und Patienten zu sensibilisieren“, sagte Gallwitz.

EB

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