Ärzteschaft

Digitalisierung hat Potenzial für Versorgung älterer Menschen

  • Dienstag, 8. August 2023

Berlin – Die Digitalisierung und weitere Technologien könnten die Sterblichkeit bei älteren Menschen um 20 bis 30 Prozent senken und die Symptome vieler Erkrankungen lindern. Diese Auffassung vertritt Clemens Be­cker, Experte der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) für den Bereich Stürze.

Nützlich seien zum Beispiel Smartwatches und neuen Apps, sagte er. „Wenn wir das Gehvolumen im ambulanten und stationären Bereich genau auswerten, dann können wir älteren Menschen präventiv und den Patienten viel individuellere Empfehlungen geben“, so Becker.

Dabei würden schon leichte Anpassungen einen großen Effekt ausmachen: „Wer seine täglich absolvierten Schritte von 4.000 auf 6.000 steigert, profitiert von einer besseren Kondition, mehr Lebensqualität und einer gestärkten Resilienz“, betonte er.

Der Experte fordert, digitale Assistenten in das umfassende geriatrische Assessment einzubeziehen. Als Beispiel nennt er den „Up-and-Go“-Test, bei dem Geriater bislang mit bloßem Auge beobachten, wie sich ältere Patienten beim Aufstehen, Hinsetzen und Gehen verhalten.

„Was das menschliche Auge kaum erkennt, wohl aber technische Sensoren: die Kräfte, die beim Be- und Ent­schleunigen oder bei einer Richtungsänderung während des Gehens wirken. Und es wird erkannt, wie die ak­tivierten Körperbereiche genau zusammenwirken“, so Becker.

Die gesammelten Daten ließen ein mehrdimensionales Bild des Patienten entstehen. Bislang seien im geriatri­schen Assessment keine digitalen Aspekte vorgesehen. „Es sind noch zwei parallele Welten, das muss sich nun schnellstmöglich ändern. Die technischen Möglichkeiten sind mittlerweile vorhanden“, sagte Becker.

hil

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