DIHK rechnet mit 60.000 neuen Jobs in der Gesundheitswirtschaft

Berlin – In der Gesundheitswirtschaft werden nach Einschätzung von Experten 2013 rund 60.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen – trotz gebremster Wachstumserwartungen in der Branche. Vor allem die personalintensiven Gesundheits- und sozialen Dienste wollen weitere Stellen schaffen, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) heute in Berlin mit. Insgesamt werde die Gesundheitsbranche ihrem Ruf als Stabilitätsanker der Gesamtwirtschaft weiter gerecht.
Der DIHK berief sich bei seiner Prognose auf eine Sonderauswertung seiner turnusmäßigen Konjunkturumfrage unter IHK-Mitgliedern, an der sich im Frühsommer mehr als 700 Unternehmen der Gesundheitswirtschaft beteiligt hatten – von der Pharma- und Medizintechnikbranche über den Medizinhandel bis hin zu Kliniken, Arztpraxen und Pflegeheimen.
Zwar deutete sich dabei nach einem soliden Start der Gesundheitswirtschaft ins laufende Jahr ein vorerst etwas langsameres Wachstum der Branche an. Dennoch schätzten alle Zweige der Branche ihre wirtschaftliche Lage besser ein als die deutsche Wirtschaft insgesamt.
Zur Auswertung der Konjunkturumfrage zogen die Experten die Differenz der Anteile von Betrieben, die ihre Lage als „gut“ oder aber als „schlecht“ einschätzten. Dabei ermittelten sie für die Gesundheitswirtschaft aktuell plus 25 Punkte – gegenüber 35 Punkten in der DIHK-Vorumfrage. In der Gesamtwirtschaft machte der DIHK im Frühsommer einen Saldorückgang von 27 auf 17 Punkte aus. „Insgesamt herrscht damit in der Gesundheitswirtschaft nach wie vor gute Stimmung“, heißt es in dem DIHK-Report.
Hohen Exporte bei Pharmaunternehmen und Medizintechnikfirmen erwartet
Dies zeigt sich unter anderem bei den weiter hohen Exporterwartungen der Pharmaunternehmen und Medizintechnikfirmen: Während die Gesamtwirtschaft einen Saldo von plus 17 Punkten aufweist, beträgt der Wert bei Pharmafirmen 36 Punkte, in der Medizintechnik sogar 44 Punkte. „Die international hohe Nachfrage nach deutschen Gesundheitsgütern wächst damit nahezu ungebrochen“, betonten die DIHK-Experten. Die Ursache liege vor allem in der steigenden Lebenserwartung in vielen Ländern der Welt und im „wachsenden Wohlstand in vielen Schwellenländern“.
Neben den Gesundheits- und sozialen Diensten wollen demnach auch die Pharma- und die Medizintechnikunternehmen Arbeitsplätze schaffen, ebenso die Händler mit Gesundheitsgütern. Der DIHK verwies jedoch zugleich auf Risikofaktoren, die aus Sicht der Betriebe die Entwicklung in der Gesundheitswirtschaft negativ beeinflussen könnten. So nannten 46 Prozent der Betriebe die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Risikoträger.
Der DIHK warnte in diesem Zusammenhang davor, die Potenziale der Gesundheitswirtschaft durch „überzogene Regulierungen oder wirtschaftsfeindliche Reformen“ auszubremsen. Als weitere Risikofaktoren nannten jeweils mehr als 40 Prozent der Unternehmen einen zunehmenden Fachkräftemangel und die Sorge vor hohen Arbeitskosten.
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