Ärzteschaft

Dr. Google kann Ärzte nicht ersetzen

  • Mittwoch, 28. November 2018
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Hannover – Immer mehr Menschen holen sich medizinischen Rat im Internet. Allerdings kann Dr. Google aus Sicht der Ärztekammer Niedersachsen den persönlichen Praxisbesuch nicht ersetzen. „Die ständige Erreichbarkeit von mehr oder minder zutreffenden medizinischen Informationen im Internet führt bei vielen Patienten zu starker Verunsicherung“, sagte Kammerpräsidentin Martina Wenker gestern anlässlich des niedersächsischen Digitalgipfels Gesundheit.

Wenker verwies auf die Angststörung „Cyberchondrie“. Dabei googeln Menschen eigene Symptome und bilden sich unbegründet schwere Krankheiten ein. Die Recherche im Internet verstärkt Studien zufolge die Ängste von Menschen, die zu Hypochondrie neigen. „Wir Ärzte müssen die Ängste dieser Patienten ernstnehmen und die vielen Informationen für sie richtig einordnen – und das geht vor allem im direkten Arzt-Patienten-Kontakt“, so Wenker.

Die Veranstaltung befasst sich aber nicht nur mit der „Cyberchondrie“, sondern auch mit der Telemedizin. Ab dem 1. Dezember an dürfen Ärzte in Niedersachseen ihre Patienten auch ausschließlich per Telefon, SMS, E-Mail oder Online-Chat behandeln, wie Wenker mitteilte. Zuvor war das nur nach einem ersten persönlichen Kontakt in der Praxis möglich.

Nach einer Anfang 2018 veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung informiert sich die Hälfte der deutschen Internet-Nutzer mindestens einmal im Monat online über Gesundheitsthemen: 58 Prozent von ihnen vor dem Gang zum Arzt, 62 Prozent recherchieren die Diagnose nach dem Praxisbesuch im Internet nach.

dpa

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