Vermischtes

Drägerwerk ruft weltweit Beatmungsgeräte zurück

  • Mittwoch, 2. August 2023
Drägerwerk AG & Co. KGaA
Drägerwerk AG & Co. KGaA

Lübeck/Telford – Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk ruft weltweit eine Reihe seiner Beatmungsgeräte Carina wegen einer möglichen Verunreinigung des Atemgases mit einer chemischen Ver­bindung zurück. Das teilte das im SDax notierte Unternehmen gestern in Telford im US-Bundesstaat Pennsyl­vania mit.

Die Carina-Geräte seien ausschließlich in medizinischen Einrichtungen im Einsatz, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Die Zahl der weltweit zurückgerufenen Geräte liege im oberen vierstelligen Bereich.

Das Unternehmen will den Schaumstoff aus den noch im Einsatz befindlichen Geräten entfernen und durch eine neue Gebläseabdeckung ohne zusätzlichen Schaumstoff ersetzen, um die Geräuschentwicklung zu redu­zieren.

Das Atemgas könnte mit 1,3-Dichlor-2-Propanol aus der Gruppe der Alkohole und Chlorverbindungen verun­reinigt sein, das akut toxisch und potenziell krebserregend sei. Der Stoff ist Bestandteil von Polyurethan-Schäumen, die zur Geräuschdämmung in dem Gerät verwendet werden.

Bislang lägen in diesem Zusammenhang keine Berichte über Todesfälle vor, hieß es vom Unternehmen weiter. Auch seien bisher noch keine Symptome einer akuten toxischen Reaktion oder anderer Beschwerden im Zu­sammenhang mit dem Beatmungsgerät gemeldet worden.

Bei bestimmten von Dräger durchgeführten Standardtests seien jedoch Konzentrationen von 1,3-Dichlor-2-Propanol gemessen worden, die bei einer kontinuierlichen Verwendung von mehr als 30 Tagen bei Kindern über der zulässigen Aufnahmemenge gelegen hätten.

Drägerwerk hatte seine Carina-Beatmungsgeräte weltweit von 2006 bis 2019 hergestellt. Außerhalb der USA, wo der Vertrieb bereits im Oktober 2012 endete, war der Apparat noch bis zum 3. Februar 2022 erhältlich.

dpa

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