Drei Millionen Euro für die Nachwuchsgewinnung in Westfalen-Lippe

Dortmund – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe (KVWL) hat im vergangenen Jahr rund drei Millionen Euro bewilligt, um junge Ärzte für die ambulante Versorgung zu gewinnen.
„Wir brauchen dringend ärztlichen Nachwuchs, damit wir die ambulante Versorgung in unserer Region auch in zehn oder zwanzig Jahren sicherstellen können. Unsere finanziellen Anreize erleichtern jungen Ärzten den Einstieg in den Praxisalltag“, sagte der KV-Vorsitzende Dirk Spelmeyer.
Geld sei aber nicht alles. Auch die örtliche Infrastruktur müsse stimmen, wenn junge Ärzte den Weg in die ambulante Versorgung finden sollten, betonte der KV-Chef. Dazu gehörten zum Beispiel Praxisräume, Kinderbetreuungsangebote, Jobperspektiven für Familienangehörige und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
Zu den Fördermaßnahmen der KVWL zählten im vergangenen Jahr unter anderem Praxisdarlehen und Umsatzgarantien für Ärzte, die sich in einer von Praxisschließungen bedrohten Gemeinde für eine Niederlassung oder Anstellung entschieden haben. Die Förderungen werden aus dem Strukturfonds finanziert, den die KV 2015 eingerichtet hat. Der Fonds wird von der KV und den Krankenkassen zu gleichen Teilen getragen.
Darüber hinaus beteiligte sich die KV am Quereinsteigerprogramm. Dieses Programm haben das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, die KVen, die Krankenkassen und die Ärztekammern aus Nordrhein-Westfalen in einem „Konsenspapier zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung“ beschlossen.
Ziel ist es, Ärzte aus anderen Fachgebieten für eine Weiterbildung im Bereich Allgemeinmedizin zu motivieren und sie auf diese Weise für die dringend benötigte hausärztliche Versorgung zu gewinnen. 2019 wurden 71 Ärzte im Bereich Westfalen-Lippe über das Quereinsteigerprogramm gefördert.
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