Drei Viertel der Krankenhausärzte erwägen Tätigkeitswechsel

Berlin – Rund 91 Prozent der Krankenhausärzte fühlen sich durch ihre Arbeit regelmäßig erschöpft. Ein Fünftel plant daher „definitiv“ eine berufliche Zukunft außerhalb der Klinik. Etwa 56,5 Prozent sind noch unentschieden und 23,5 Prozent planen keinen konkreten Tätigkeitswechsel.
Das geht aus einer Umfrage des Marburger Bundes (MB) unter Ärztinnen und Ärzten in kommunalen Krankenhäusern hervor. Rund 3.300 Mitglieder der Ärztegewerkschaft haben sich daran beteiligt.
Danach hat die Coronapandemie zu einer deutlichen Arbeitszunahme bei Ärzten in kommunalen Kliniken geführt: 71 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Arbeitsbelastung durch die Pandemie zugenommen hat, bei etwa einem Fünftel (22 Prozent) ist sie gleichgeblieben.
Der Marburger Bund verhandelt ab heute mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) abermals über die Tarifbedingungen der mehr als 55.000 Ärzte in kommunalen Krankenhäusern. Bei der letzten Verhandlungsrunde am 17. Dezember 2021 hatte der MB das von der VKA vorgelegte Angebot als „komplett inakzeptabel“ zurückgewiesen.
„Obwohl die aktuelle Entgelttabelle mit Wirkung zum 30. September 2021 gekündigt wurde, bieten die Arbeitgeber eine lineare Erhöhung der Gehälter erst zum 1. Januar 2023 – das heißt nach 15 sogenannten Leermonaten – um lediglich 1,65 Prozent und danach zum 1. Januar 2024 um weitere 1,65 Prozent an“, hieß es Mitte Dezember aus dem MB. Dies sei faktisch „ein Gehaltsminus“.
Ein erstes Fazit zu den nun laufenden Gesprächen wird für morgen Abend erwartet.
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