DRK-Blutspendedienst sieht Ferien mit Besorgnis entgegen

Berlin – In Berlin und Brandenburg ist die Versorgungslage bei Blutprodukten weiterhin äußerst angespannt. „Wir liegen bei einer Tagesbevorratung von knapp unter zwei Tagen, wünschenswert wären fünf Tage im Voraus“, sagte Kerstin Schweiger, Sprecherin des Blutspendedienstes Nord-Ost des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).
Man sehe den großen Ferien mit Besorgnis entgegen, weil die Depots nicht gut gefüllt und die Blutpräparate auch nicht lange haltbar sind, erläuterte die Sprecherin. Je nach Präparat liege die Haltbarkeit bei fünf bis 42 Tagen.
„Wir müssen damit rechnen, dass viele Stammspendende urlaubsbedingt abwesend sind“, so Schweiger. Nur wenn konstant an jedem Werktag in den kommenden beiden Sommermonaten gespendet werde, könne die Patientenversorgung über die Sommerferien gesichert werden.
Der Bedarf in den Kliniken bleibe anhaltend hoch – teils liege er bis zu 30 Prozent höher als unter normalen Bedingungen, da in den Lockdownphasen aufgeschobene Behandlungen zusätzlich zum Normalbetrieb nachgeholt würden. Erschwerend komme das sehr heiße Sommerwetter und das hohe Coronainfektionsgeschehen hinzu.
Viele infizierte Spendewillige seien vorübergehend nicht zur Blutspende zugelassen. „Nach einer symptomatischen Coronainfektion mit Fieber kann erst 28 Tage nach Ausheilung Blut gespendet werden, nach einer milden Infektion ohne Fieber sieben Tage nach Ausheilung“, sagte Schweiger.
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