Vermischtes

DRK-Wasserwacht setzt Drohnen an Ostseeküste ein

  • Mittwoch, 9. Mai 2018
/dpa
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Schwerin – Als erstes deutsches Küstenland setzt Mecklenburg-Vorpommern von der beginnenden Badesaison an Drohnen ein, um in Not geratenen Schwimmern zu helfen. Die DRK-Wasserwacht des Landes hat dazu handelsübliche Fluggeräte mit Sonder­vorrichtungen für Schwimmhilfen ausgestattet.

„Die Drohnen sollen kein Personal ersetzen. Sie können in Notfällen aber schnell an der Unglücksstelle sein und dort Plastikschläuche abwerfen, die sich im Wasser automatisch aufblasen“, erklärte Thomas Powasserat von der DRK-Wasserwacht Mecklenburg-Vorpommerns gestern in Schwerin. Das könne helfen, Panik zu bekämpfen und Zeit zu gewinnen, bis die Rettungsschwimmer da seien.

Kamera speichert keine Daten

Kauf, Umbau und Ausstattung von 18 Drohnen hätten rund 54.000 Euro gekostet. Mit dem offiziellen Start der Badesaison am 15. Mai seien sie an 14 Badestränden an der Ostsee sowie an vier größeren Binnenseen des Landes im Einsatz, sagte Powasserat. Die Fluggeräte seien bis zu 85 km/h schnell und mit einer Kamera ausgestattet. Aus datenschutzrechtlichen Gründen würden die übermittelten Bilder lediglich für die Navigation und die Ortung Hilfesuchender genutzt und nicht gespeichert.

Wie Powasserat weiter sagte, war das System in der Vorsaison von der Wasserwacht in Heringsdorf auf Usedom erfolgreich erprobt worden. Einen ähnlichen Drohneneinsatz im Rettungswesen gibt es nach seinen Angaben nur noch bei der Bergwacht in Bayern.

Zusammen mit der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) sichert die DRK-Wasserwacht in den Sommermonaten in Mecklenburg-Vorpommern ein engmaschiges Rettungsnetz. Das DRK besetzt an 14 Ostseestränden die Rettungstürme – darunter Warnemünde, Heiligendamm und die Kaiserbäder auf Usedom –, die DLRG an 29. Außerdem bewachen Rettungsschwimmer des DRK 53 Badestrände an Binnenseen, die DLRG drei.

Die Wasserwacht stellt nach Angaben von DRK-Landeschef Werner Kuhn in der gesam­ten Badesaison rund 1.350 Rettungsschwimmer. Vor allem in den Ferienmonaten Juli und August sei der Landesverband aber auf Hilfe aus anderen Regionen angewiesen. Dann übernähmen vielfach auch speziell ausgebildete Studenten und Schülern vor allem aus Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen für zwei bis drei Wochen die Wachdienste.

Trotz aufmerksamer Beobachtung des Strandgeschehens und guter Vorbereitung der Rettungsschwimmer kommt es aber immer wieder zu tödlichen Badeunfällen. Laut Wasserschutzpolizei kamen im vergangenen Jahr elf Menschen beim Baden ums Leben. Neben akuten Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Problemen seien Leichtsinn, Selbstüberschätzung und die Missachtung von Warnhinweisen Hauptgründe für folgenschwere Unglücke, sagte Kuhn. In fünf Fällen sei am Strand die Wiederbelebungen erfolgreich gewesen.

dpa

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