Drogenbeauftragte will neuen Glücksspielvertrag der Länder

Osnabrück – Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), fordert die Ministerpräsidenten der Bundesländer auf, sich „endlich auf einen neuen Glücksspielvertrag zu einigen“. Im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte sie, die Situation in Deutschland sei „ganz klar verbesserungsbedürftig“. Jede Glücksspielart, ob terrestrisch oder online, brauche passende Rahmenbedingungen. Ein funktionierender Jugend- und Spielerschutz könne nur mit verbindlichen Regeln gelingen.
Auch der Verband der Deutschen Automatenindustrie (VDAI) setzt auf einen neuen Glücksspielstaatsvertrag, wenngleich mit anderer Zielrichtung. „Wir erwarten eine kohärente, das heißt, ausgewogene Regulierung über alle Spielformen, wo Geld eingesetzt wird, einschließlich unserer Branche“, betonte VDAI-Vorsitzender Paul Gauselmann im Gespräch mit der Zeitung. Er fordert, die Sportwetten aus dem geduldeten Markt in den hundertprozentig legalen Markt zu überführen.
Laut Mortler spielen aktuell eine halbe Million Menschen in problematischer Weise um Geld. „Glücksspiel kann dramatische Auswirkungen auf die Betroffenen, aber auch auf die Familie und gerade die Kinder haben“, betonte die Drogenbeauftragte Mortler. Bei solchen Zahlen müsse man das Thema Glücksspiel definitiv ernster nehmen, als es bisher der Fall sei.
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