„E-Health-Rat“ soll Informationsaustausch zwischen den Sektoren verbessern
Berlin – Die Autoren der „Planungsstudie Interoperabilität“ haben vorgeschlagen, einen „E-Health-Rat“ einzurichten, der die Interoperabilität von E-Health-Anwendungen vorantreiben soll. Dieser Rat soll bei der für den Aufbau der Telematik-Infrastruktur verantwortlichen Gesellschaft gematik angesiedelt werden. Die Studie wurde im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums erstellt. Ziel war es, den Austausch von Informationen zwischen den verschiedenen Informationstechnologie-Systemen in der ambulanten und stationären Versorgung zu verbessern.
„Bislang werden Informations- und Kommunikationssysteme zur Unterstützung der Versorgung vorwiegend innerhalb einzelner Institutionen eingesetzt“, heißt es in der Studie. „Die IT-Unterstützung kooperativer Versorgungsansätze erfolgt derzeit nur begrenzt und in einzelnen Anwendungsgebieten (zum Beispiel Teleradiologie, Übermittlung von Laborparametern).“
Die Marktentwicklung für medizinische Software-Lösungen habe zu einer Systemvielfalt innerhalb von Arztpraxen, Krankenhäusern, Apotheken und Rehabilitationskliniken geführt sowie zu parallelen Entwicklungen und elektronischen Insellösungen hinsichtlich deren Vernetzung, so dass deren Zusammenarbeitspotenzial heute nicht annähernd ausgeschöpft sei.
„Durch die Einrichtung eines unabhängigen E-Health-Rates mit klaren Abgrenzungen von Verantwortlichkeiten und Aufgaben sowie der Zusammenarbeit mit der gematik wird die Erreichung von Interoperabilität im Gesundheitswesen abgesichert“, heißt es weiter. Durch Ansiedlung bei der gematik werde im Verhältnis zu einer alternativen Realisierung zusätzliche Bürokratie soweit wie möglich vermieden, da der eHealth-Rat bei Bedarf auf deren Ressourcen zurückgreifen könne.
„Wir begrüßen, dass wir diese Aufgabe in der gematik verankern können, und werden die dafür notwendigen Arbeitsstrukturen in der gematik so schlank wie möglich halten“, kommentierten die Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende der gematik, Doris Pfeiffer (Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes) und Günther E. Buchholz (Stellvertretender Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung). „Wir werden den jetzt anstehenden Prozess der Konkretisierung der einzelnen Maßnahmen und ihre Umsetzung deshalb engagiert unterstützen.“
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