Ebolapatienten können auch nach 40 Jahren Antikörper produzieren

Los Angeles – Überlebende des weltweit ersten bekannten Ebolaausbruchs haben 40 Jahre nach der Infektion weiterhin eine Immunität gegen das Virus. Das berichten Wissenschaftler der Jonathan and Karin Fielding School of Public Health, University of California, Los Angeles, im Journal of Infectious Diseases (2017; doi: 10.1093/infdis/jix584).
Der erste registrierte Ebolaausbruch ereignete sich 1976 in der Nähe der Stadt Yambuku in der heutigen Demokratischen Republik Kongo. „Niemand wusste, ob diese Menschen noch am Leben waren“, erläuterte die Erstautorin des Beitrags, Anne Rimoin. Nach dem Ausbruch der westafrikanischen Ebola ab 2014, bei dem 11.310 Menschen ums Leben kamen, entschied Rimoin, die Überlebenden der Yambuku zu finden.
Ihr Team arbeitete mit Sukato Mandzomba, einem der Yambuku-Überlebenden, zusammen, um Teilnehmer für die Studie zu rekrutieren. Die Gruppe wertete handgeschriebene Krankenkarten aus, die 1976 von Ärzten erstellt wurden. Letztendlich schrieben sich 14 Personen in die Studie ein. Rimoin und ihre Kollegen richteten in Yambuku ein mobiles Labor ein und sammelten die Blutproben. Analysiert wurden diese in der Hauptstadt Kinshasa oder in den Vereinigten Staaten.
Dort fanden Forscher heraus, dass Zellen von allen 14 Überlebenden als Reaktion auf Teile des Ebolavirus Antikörper herstellen konnten. Dies war laut den Forschern bislang nur bis 1987 belegt, also für 11 Jahre nach der Infektion.
Immunzellen von 4 der Überlebenden könnten bei den aktuellen Tests sogar verhindern, dass Ebolaviren andere Zellen im Labor infizierten, was laut den Wissenschafltern darauf hindeutet, dass diese Menschen 40 Jahre nach ihrer Erkrankung mit dem Virus noch immer vor neuen Ebolainfektionen geschützt sind.
„Diese Daten liefern die längste Dokumentation sowohl der serologischen Anti-Ebola-Reaktion als auch der Neutralisationskapazität innerhalb einer Überlebenskohorte und verlängern die bekannte Ansprechdauer von elf Jahren nach der Infektion auf mindestens 40 Jahre nach der symptomatischen Infektion“, berichten die Autoren.
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