Einigung bei Landarztquote in Niedersachsen

Hannover – CDU und SPD in Niedersachsen haben sich im Grundsatz auf die Einführung einer Landarztquote zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung auf dem Land verständigt.
„Wir werden als CDU den Vorschlag der SPD mitunterstützen“, sagte CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer heute in Hannover. Nach langer Uneinigkeit ist damit der Streit der beiden Regierungsfraktionen beendet.
Die Landarztquote soll helfen, mehr Hausärzte für ländliche Regionen zu gewinnen. Dazu würde das Land einen Teil der Medizinstudienplätze – voraussichtlich zehn Prozent – an Bewerber vergeben, die sich verpflichten, sich später in einem unterversorgten Gebiet niederzulassen. „Die Landarzt- oder Hausarztquote ist ein legitimes Mittel, um die Versorgung zu verbessern“, sagte Toepffer. Sie sei aber kein Allheilmittel.
Verständigen wollen CDU und SPD sich noch darauf, ob von den bestehenden Studienplätzen zehn Prozent an künftige Landärzte vergeben werden, oder ob zusätzliche Studienplätze zu diesem Zweck geschaffen werden. Diese könnten dann an Bewerber mit einem etwas geringeren Notenschnitt vergeben werden.
Die SPD-Fraktionschefin Johanne Modder hatte gestern auf eine zügige Einigung gepocht. Spätestens zum Wintersemester 2021/22 solle eine Landarztquote greifen, „wenn's geht, schon früher“, hatte sie gesagt.
Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) hatte sich lange gegen die von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) im Wahlkampf geforderte Ärztequote gesperrt, zuletzt aber Kompromissbereitschaft signalisiert.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: