EMA gibt grünes Licht für Arthritismedikament bei COVID-19

Den Haag – Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat grünes Licht für die Behandlung schwerer COVID-19-Fälle mit dem Arthritismedikament Tocilizumab gegeben.
Gestern empfahl die in Amsterdam ansässige Behörde die Anwendung des Mittels aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper bei COVID-19-Patienten, die zusätzlich mit Sauerstoff versorgt werden und sogenannte systemische Steroidtherapien erhalten. Die EU-Kommission muss die Empfehlung der EMA nun noch formal billigen.
Eine Studie mit mehr als 4.000 Teilnehmern habe gezeigt, dass Tocilizumab das Sterberisiko bei schwer erkrankten Coronapatienten reduziere, erklärte die EMA. Demnach mussten mit dem Mittel behandelte Patienten auch weniger lange im Krankenhaus bleiben.
Wichtig sei aber, dass das Immunsystem unterdückende Mittel in Kombination mit Corticosteroiden verabreicht werde. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die USA empfehlen die Anwendung von Tocilizumab bei besonders schwer erkrankten Coronapatienten schon länger.
Tocilizumab wird in Europa von Roche unter dem Namen RoActemra vertrieben. Das zur Behandlung erwachsener und minderjähriger Arthritispatienten zugelassene Mittel wird intravenös oder per Spritze verabreicht.
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